Morgenrot und Sonnenschein 

…wenn man ganz besonders viel schreibt und ganz viele Gedanken im Kopf hat und die alle raus lässt, verschwindet einfach der gesamte Blogpost. 

Also nochmal, soweit ich mich erinnern kann: 

Gestern Abend habe ich noch mit Schwiegervater telefoniert. Die ein oder andere Nachricht ist auch noch eingetrudelt*. Meine Patentante hat sich gemeldet. Ich wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben, auf meine letzte Mail kam so gar keine Reaktion. Hat sich aber nun aufgeklärt. Dann war dieser fantastische Tag auch schon vorbei. Echt krass wie schnell so ein Tag vergehen kann wenn er sich gut anfühlt. 

Ich bin ein wenig verkatert von gestern. Etwas verwirrt und wirklich langsam. Trotzdem ist eine Restfröhlichkeit erhalten geblieben. Ich habe mir gestern wirklich Mühe gegeben, habe den Kuchen aber nicht geschafft. Ich packe den Rest ein und gebe es meinem Mann zur Arbeit mit. Wird sich sicher ein Abnehmer für diese Köstlichkeit finden lassen!

Nach dem ich mein morgendlichen Kaffee- und Teechaos überstanden habe (ich habe einfach zu viel neue Auswahl), geht es erstmal auf mein Sofa. Ein wenig sammeln. Ich bin wirklich kaputt. Vielleicht die Augen zu machen. 

Ein paar Nachrichten wechseln die Empfänger. Kleines Cousinchen, meine andere Patentante. Mal hören wie es ihnen geht. Palliativmedizin. Dazu kann man keine Worte finden. Nur da sein wenn es gewünscht wird. Jederzeit.

Ich hänge meinen Gedanken nach. Die kleine Restfröhlichkeit sickert aus mir heraus. Ich überlege das Training heute nochmal sein zu lassen. Aufraffen kann ich mich nicht wirklich. 

Eine kleine gestreifte Maus sitzt in der Falle. Ich habe sie entdeckt als ich mein Logbuch geholt habe – neuer Plan. Ich lasse sie auf der Terrasse laufen und widme mich dann dem Logbuch. Auch da springt der Trainingsfunken nicht über.

Tatsächlich ist es fast schon Mittag und ich fühle mich immer noch nicht bereit für den Tag. 

Relativ lustlos geht es ans Training. Irgendwie habe ich gehofft daß es spaßig wird sobald ich erst einmal angefangen habe. Nö. Muss aber auch nicht jedes Mal absolut megagut sein. Das geht ja auch gar nicht. 

Während ich meine Serie schaue, schaufel ich mein Oatmeal. Dann könnte ich eigentlich direkt ins Bett gehen so müde bin ich. 

Mein Mann wird wohl später Heim kommen. So wird er nie seine Überstunden los. 

Für heute habe ich mich auch leer geschrieben.

Tschüß 
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*Meine Großeltern haben sich nicht gemeldet. Das habe ich auch nicht erwartet. Viel mehr hatte ich vor gehabt Opa zu sagen er bräuchte sich nie wieder bei mir melden. Ich meine, was soll das ganze Anstandsgewuffe? Er hat damals als Schutzmann, wenn auch in Pension, den Mund gehalten, dann kann er ihn auch jetzt und für immer halten. Klartext will ja auch keiner reden. Lieber heimlich irgendwas mauscheln. Feine Bullenfamilie habe ich da. Lügen. Dreckwäsche. Immer sind es die anderen. Wird sich eben nicht ändern der Haufen – Nicht damals. Nicht heute. 

In solchen Momenten denke ich daran wie schön es wäre auf ihre Gräber zu pissen – aber ich bin ein anständiger Mensch, depressiv, suizidal, aber anständig. Und damit habe ich denen weit mehr voraus. 

——

Inzwischen weiss ich, daß meine Mom versucht hat uns vor den wahren Schuldigen zu schützen (natürlich spielt da auch die Summe ihrer eigenen Erlebnisse und Erfahrungen eine Rolle, jede Geschichte ist eben nicht einfach so wie sie sich von Außen anfühlt)

Es war ein langer Weg das alles herauszufinden. Wir hatten über sechs Jahre keinen Kontakt zueinander. Aber das was ich weiß reicht um zu verstehen warum Mom uns so sehr behütet hat. Nein. Das war keine einfache Zeit. Kaputt gemacht von denen die Familie hätten sein sollen. 

Mom, ich hab dich lieb. 



vor 6 Jahren

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