Erdrückt und Verzückt 

Ich fühle mich eisblau und erdrückt vom heutigen morgen. Nicht das etwas wäre. Rebeca hat heute Nacht zwei Mal gekotzt. War gestern beim Tierarzt wohl etwas zu aufregend.

Heute steht ein Besuch bei Schwiegervater auf unseren Plan. Obwohl ich ihn unheimlich gern habe,  ist ein Besuch für mich unglaublich schwer. Schon der Gedanke an die Begrüßung jagt mir Panikschauer über meinen Rücken. Es wird eine herzliche Umarmung sein. Für mich eine absolute Horrorvorstellung. Umarmungen gehen bei mir nur wenn ich wirklich wirklich gut drauf bin. Ansonsten ist es für mich ein massives Eindringen in meinen persönlichen Bereich. Eine Bedrohung. Ein Fesseln. Gefangen. Kein Entkommen. Natürlich weiß ich, dass es nicht so ist! Natürlich weiß ich, dass die Umarmung das ist was es ist. Ein Ausdruck von Freude mich wieder zu sehen. Das macht es für mich noch tausend Mal schlimmer.

Wenn ich dann einen guten Tag habe, versuche ich das wieder auszugleichen in dem ich mich extra lang umarmen lasse. Versuche Smaltalk zu machen. Mich mit einzubringen. Dabei zu sein. Die beste Schwiegertochter zu sein. Ich versuch mich in der Zeit um die Küche zu kümmern. Da zu sein für Schwiegervater,  jetzt wo er so alleine ist. Ich fühle mich so schlecht dabei. Es tut mir so unendlich Leid. Ich überfordert mich  natürlich völlig mit meinen Anforderungen an mich. Ich bin dann so gestresst, dass ich eklig werde. mich zurückziehen muss.  Früher war das doch alles kein Problem. Warum? Warum jetzt?

Oft bin ich hinterher mehrere Stunden oder auch Tage völlig außer Gefecht gesetzt. Panikattacken und Heulkrämpfe inklusive.

Das Training war gut. Ich habe ja schon im vorigen Beitrag davon berichtet.

Weil mein Beitrag von gestern immer noch weg ist: Ich habe mir ein paar Tage trainingsfrei genommen. Mein Mann hat Urlaub und ich jetzt auch. Keine physische oder psychische Zwangspause. Nein, einfach so selbst geplant. Vielleicht können wir auch die ein oder andere Unternemung machen. Mal gucken. Erstmal nur mein Mann, ich und Rebeca.

Der Tag gestern war sehr durchwachsen. Es gab zwei harte Kämpfe mit meinem Dämon. Einen habe ich verloren (mein Dämon bekam daraufhin tafelweise Schokolade in den Hals gestopft. Um das wieder gut zumachen, habe ich es ausgekotzt. Ja, das ist meine Logik. P.S. Das Süßkram ist nur da, weil ich welches zum Geburtstag bekommen habe und dachte ich könne damit umgehen.) Die zweite Runde habe aber ich gewonnen. Dafür musste ich mich auf den Boden schmeissen. Kurz davor verschwand mein Blogeintrag spurlos nach dem ich ein Bild hochgeladen habe. Ich war danach ziemlich fertig und habe mir mit den Fäusten gegen meinen Schädel getrommelt… Ja… War kein sehr ruhmreicher Augenblick.

Ich habe mein Antidepressiva auf eigene Faust auf 40mg erhöht. Meine Laune hat gestern mit mir Ping Pong gespielt. So als würde mein Dämon an meinen Beinen hängen und versuchen mich mit sich hinunter zuziehen. Oder meinen Kopf immer wieder in diesen widerlichen depressiven Nebel drücken. Ich schaffe es aber, wenn auch nur für winzige Augenblicke mich aus seinem Griff zu befreien. Vielleicht schaffe ich es jetzt…

Wir haben einen Termin zum EKG ausgemacht. Ich habe mich (wir waren in der Praxis) hinter meinem Mann versteckt… Ach ja.. Ich weiß es doch.

Soviel zu gestern.

Ich werde erstmal keine Bilder hochladen. Der Support lässt auf sich warten.

Der Besuch bei Schwiegervater war gut! Ich war sogar sehr entspannt und habe ihn von mir aus umarmt. Ich habe die Zeit bei ihm auch genießen können.

Abgesehen von dem ein oder anderen Moment in dem mich Hektik und Verzweiflung überkommen wollte, geht es mir heute ganz gut. Etwas ausgelassen und ein größerer Hauch Fröhlichkeit!

vor 8 Jahren

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