Wut und Ratlosigkeit 

Ich war gestern bei meinem Therapeuten. Mein letzter Blogeintrag war sehr aufschlussreich bzw. hat noch mal einen Teil von damals dargestellt. Nochmal bewusster vor Augen geführt. Dinge über die wir auch schon gesprochen haben. Dennoch ist jetzt einiges viel deutlicher geworden. Der Eintrag zeigt sehr genau was konkret mein ‘Problem’ ist. Es zeigt, dass in wichtigen Prägephasen einiges furchtbar schief gegangen ist. Ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt sei erst einmal dahin gestellt. 

Das offenbart aber eine weitere Schwierigkeit, die auch erklärt warum es in meiner Therapie nicht so voran geht wie es sollte. Da all dies in einer so frühen und/bzw. wichtigen Zeit passiert ist und meine Ängste immer wieder bestätigt worden sind, wird es noch ein sehr langer harter Weg den ich werde gehen müssen. All das ist tief in mir verwurzelt. Es hat mein Leben so schwer geprägt, dass es vielleicht unmöglich sein wird daraus ein gutes unbeschwertes Leben zu machen. Aber noch gebe ich nicht auf.

Gedankensprung

Ich bin durcheinander. Ich habe gestern auch bei meinem Therapeuten geweint. Das passiert tatsächlich nicht oft. Es sind mir wirklich schlimme Dinge passiert. Das wichtigste ist aber:

Ich bin nicht Schuld!

Ich wurde zu einem Außenseiter gemacht. Ich wurde dazu gemacht Angriffsfläche zu bieten. 

Die Antidepressiva wirken bei mir nicht. Ich hätte unter der Verhaltenstherapie auch schon deutlichere Fortschritte machen müssen. Da diese ausbleiben müssen wir etwas kreativer denken. Ich könnte/sollte eine Elektrokrampftherapie in Betracht ziehen. Tatsächlich habe ich schon darüber nachgedacht. Den Gedanken aber mit ‘nicht schlimm’ genug wieder verworfen. Tatsächlich interessiert mich die Sache so sehr, dass ich es definitiv ausprobieren würde.
Mein Mann und ich werden in dieser Richtung ärztlichen Rat einholen.

Ich habe Kopfschmerzen und muss heute ein bisschen länger mit Rebeca kuscheln. Ihre Beschwerden sind besser geworden und sie spielt und tobt auch wieder mehr.  

Ich weiß nicht was ich mit meiner neuen Erkenntnis machen soll. Obwohl die Richtung in die das Ganze geht jetzt klar ist, weiß ich dennoch nicht was es mit mir macht. Ich habe auch gleich mit meiner Schwester gesprochen. Es wusste mindestens eine Person darüber Bescheid und nichts ist passiert. Den Zeitraum kann ich immer weiter eingrenzen. Mir fallen immer mehr Details ein. Wir werden dran bleiben und Erkundigungen einholen.

Meine Gedanken sind heute wieder sehr sprunghaft. Ich kann und will sie auch nicht ordnen. So bin ich. So denke ich. Das Blogschreiben sortiert meine Gedanken ganz automatisch. Es tut tatsächlich unheimlich gut. Seit dem ich vor 3 Jahren in stationärer Behandlung war mache ich meine Tagesnotizen. Mal mehr mal weniger konsequent. Seit ich in Therapie bin wird täglich geschrieben. Mein Therapeut hat vorab eine Mail bekommen mit meinen gesammelten Ergüssen. Jetzt muss er den Blog lesen. Beides ist mir zu viel. 

Mein Training war gut. Seit über einer Stunde kämpfe ich mit den Kohlenhydraten, ich mag einfach nicht essen. Zwickmühle. Ohne Essen keine dicken Muskeln. 

Ich kann es nicht übers Herz bringen meinen Näffchen und meiner Schwester keinen Adventskalender zu schicken. Wir waren gestern noch etwas Süßkram besorgen. Die kleinen Häkelbeutelchen, das Häkelschäfchen und auch das Häkelkörbchen für die Adventskalender hat meine Schwester dagelassen. Alles gefüllt. Jetzt fühle ich mich völlig leer und ausgelaugt.

Adventskalendervorbereitungschaos

Ich sollte etwas schlafen.
Ich kann nicht.

Normalerweise passiert es bei mir nach einer gewissen Zeit mit Depression dass ich irgendeine Figur, ob echt oder fiktiv, idialisiere. Mich daran klammere, tagträume und so, zumindest für kurze Zeit, aus der Depression herauskomme. Vielleicht versuche ich diesmal zu sehr zu lenken. Es passiert nämlich nicht und ich habe die längste und schwerste depressive Episode seit meiner Schulzeit (so fühlt es ich zumindest an). Ein gutes Jahr. Kleine Verschaufpausen. Tage, ne Woche vielleicht. Dann ging es wieder los. Meist schlimmer als zuvor.

Ich war baden. Wirklich entspannend war das nicht. Ich war dabei zu recherchieren. Ich sollte dringend nochmal die Tage mit meinem Therapeuten sprechen. 

Schluss für heute 

vor 7 Jahren

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