Blubb

Geschlafen habe ich wieder nicht besonders gut. Das habe ich öfter,  dass ich ein zwei Tage hintereinander nicht oder kaum schlafe. 

Ich bin heute aber auch gut drauf. Erstaunlich wach und fit. Abgesehen vom Muskelkater in den Waden (WTF? Ich trainiere die kleinen Scheißen optional,  so protestiert haben sie aber noch nie) und den Rest der Beine. Schultern merke ich auch. Fühlt sich aber nicht unangenehm an. Morgen geht es dann los mit zwei Einheiten Muscle Rounds. Das wird abartig. 

Ich putze mich langsam durchs Haus. Ist auch wirklich notwendig,  meinem Sauberkeitsempfinden nach. 

Mittwoch Mülltag. Nach dem es in den letzten beiden Wochen so stürmisch war, dass ich nicht riskieren wollte meine gelben Säcke an die Umwelt zu verlieren, habe ich den Gang an die Straße nicht auf einmal geschafft. Ich habe es aber genossen. Den Autos bei ihren erstaunlich schnellen 50 zugeguckt und bin dann ohne Eile wieder rein. 

Trotz allem muss ich an meinen Ängsten arbeiten.  Nur so kann ich sie überwinden. Deshalb bemühe ich mich auch um etwas Smalltalk in meinem und anderen Trainingslogs. Es fällt absolut nicht leicht. Vielleicht sollte ich einfach nur ein paar Smilies verteilen,  als Zeichen, dass ich mitlese und dabei bin. Und nicht auf biegen und brechen irgendwas schreiben… Ach das sind alles so einfach,  selbstverständlichr Dinge und ich kann es nicht. 

Meine Gedanken kleben immer wieder an meinen Hausaufgaben. Was macht mir eigentlich keinen Angst,  keinen Stress? Ist sicher einfach aufzuzählen. 

Nachher werde ich mich intensiv um mein Zimmer kümmern. Jaha, ich habe nicht nur ein Trainingszimmer,  ich habe auch ein richtig eigenes Zimmer. Wenn man davon absieht, dass das alles an ‘Auslauf’ ist denn ich mir zur Zeit geben kann… nochmal ach.

Es muss sauber und aufgeräumt sein. Dann fühle ich mich darin richtig wohl. Alles soll an seinem Platz liegen. Es gibt einen kleinen Schreibtische,  eine winzige Couch und einen Schaukelstuhl. Dazu meine alten Plüschtiere, meine Dinos und Unmengen an Wolle und Bastelzeug. 

Heute geht mir viel Belangloses durch den Kopf. Das ist wichtig. Ich glaube mein Gehirn genießt die Pause sehr. Morgen steht ein Termin in der Tagesklinik an. Ich versuche nicht daran zu denken,  ansonsten gerate ich in ‘Tagesplanungspanik’. Ein Termin bedeutet für mich immer Stress. Es ist etwas das meinen Tagesablauf beeinflusst. Ich weiß mein Tag besteht zur Zeit im Wesentlichen nur aus häkeln und einer Stunde Training. Das ist aber auch ziemlich viel,  für jemanden wie mich. Es erfordert meine gesamte Konzentration. Es ist ein enormer Kraftaufwand und damit meine ich weniger das Körperliche. 

Ich vergleiche es gerne mit einer gerade so abgeklungen längeren Krankheit, echte Grippe,  oder Bronchitis. Also etwas das einen wirklich länger ausser Gefecht setzt. Die Tage kurz danach wenn man sich wieder fit fühlt und voll durchstarten will und es einfach noch nicht schafft. Wenn man auf Glatteis losrennt. 

Ich habe ein paar Ideen für die Rubrik ‘Was ich sonst so mache’. Im ersten Moment erscheint es mir total toll darüber zu schrieben. Dann im nächsten total albern und kindisch. 

  • Rebeca und Marie
  • Häkelponys
  • Leopardgeckos
  • Ameisen

Marie ist ein sehr schmerzhaftes Thema für mich. Marie ist mein anderer Bully. Ich liebe sie und ich vermisse sie so sehr. Ich hasse mich für meine Unfähigkeit. Wir drei Rebeca,  Marie und ich waren einfach eine extrem explosive Mischung. Für das Wohl der Hunde war es wichtig uns zu trennen. Rebeca meine anhängliche liebe Rebeca oder Marie mein Balljunkie, Marie die jeden liebt. Vor allem jeden liebt der einen Ball hat. Letztendlich war die Entscheidung dann doch ganz klar. Marie bekommt ein neues Zuhause. Wir haben das beste Zuhause gefunden. Und sie fehlt mit so. Ich muss erstmal ein bisschen weinen. Ich wollte auch überhaupt nicht über Marie schreiben. 

Während ich das Wohnzimmer wische kommt die Post. Ich mag die Postboten und ihre Vertreter sehr gerne. Die sind fanatasisch gut. Ich höre nur den Briefkasten klappern. Oft werden nochmal die Pakete gecheckt und ungeräumt. Ich höre die Schiebetür auf und zu gehen. Aber ich höre nicht den Motor. Das Auto steht lang vor der Tür. Ich werde unruhig kann nicht sehen was los ist. Ich verhalte mich ganz still. Schleiche durchs Haus. Das ist quatsch. Nur die Post! Es wird einen Grund geben warum das Auto noch nicht weg ist. Ich bin nicht der Grund. 

Ich bin jetzt ziemlich geschafft. Langsam fangen die Gedanken auch wieder an. 

Habe heute auch echt Hunger. Vielleicht lass ich das Gemüsetracken auch erstmal. Wird noch hart genug alles. 

Für morgen ist alles vorbereitet. Der Termin in der Klinik kann kommen.

vor 7 Jahren

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