Gedankenkarussell 

Ganz und gar kein guter Morgen. Ich fühle mich als hätte mir jemand ein paar grosse Steine umgehangen. Auch meine Stimmung ist nicht auffindbar. 

Ich sitze in der Küche mit dem Rücken an der Heizung. Seit gestern Mittag habe ich ein pulsierendes Rauschen im Ohr. Als würde ich mein eigenes Blut hören. Ich hatte es schon ein zwei Mal während des Trainings. Aber nicht in Ruhe und auch nicht so hartnäckig.

Ich fühle mich als hätte mich jemand unter Matsch begraben. Der Tag kann starten, bitte ohne mich. Ich kuschel mich auf dem Sofa ein. Rebeca legt sich zu mir.

Es gibt einen zweiten und einen dritten Morgen. Mein zweiter Morgen,  ich versuche mich mit aller Macht aus einem Traum aufzuwecken,  der sich wie wach sein anfühlt,  endet ziemlich schnell. Ich weiß nicht wie viele Träume das in einem waren bis ich mich wach hatte. Ich habe während der ganzen Zeit Domain gehört. Richtig gehört im Schlaf 

Es hatte eher eine ziemlich gruselige Komponente. Als ich beim letzten vermeintlichen Wachsein Schritte im Wohnzimmer gehört habe,  hat der Schreck und die Angst ausgereicht um mich wirklich aufzuwecken.  Ich habe dann etwas rumgelegen und bin wieder eingeschlafen. 

So beginnt also der dritte Morgen um halb 12. Gar nicht mal so spät… haha. Ich denke, ich habe gestern einfach wieder zu viel gemacht. Mich einfach an meinem freien Tag mit vermeintlichen entspannten Tätigkeiten überfordert.

Gut das ich jetzt wirklich wach bin. Gerade gehen im Dorf die Sirenen los.

Nein. Heute ist kein guter Tag. Ich habe auch noch nicht mit dem neuen Antidepressiva angefangen. 

Wahrscheinlich ist mir nur gerade bewusst geworden,  dass nächste Woche ein wirklich wichtiger Termin ansteht. Ich ach ich weiß auch nicht. Ich mag einfach nicht mehr darüber sprechen. Ich muss es aber und zur Zeit hat es einfach noch mehr negative Folgen für mich als eine winzige Besserung. 

Mein Trainingstimer klingelt auch gleich. Alles was ich bisher geschafft habe ist meine Supps vorzubereiten und meine Häkelei von gestern wieder auf zuribbeln. Und ein bisschen weinen. Es kommt einfach so raus. 

Ich musste erstmal ein paar Bilder von meinem Beinen machen bevor das Training starten konnte. Hat Spaß gemacht und mich etwas aufgebaut. Obwohl ich während des Trainings sehr mit meinen eigenen Gedanken kämpfen musste. Wahrscheinlich bin ich deshalb so zum Äußersten gegangen. Hauptsache mein Hirn hält sein Maul. Hat nicht geklappt. 

Anstatt mir etwas Ruhe zu gönnen, renne ich wie angestochen durchs Haus. Sammel Wolle ein und starte ein neues Häkelprojekt. Wahrscheinlich versuche ich so meine Gedanken zum Schweigen zu bringen. 

Hilft nicht. Also baden und dann eine Bedarfsmedikation. Ich kann nicht mehr.

Mein Mann kommt heim und bringt die Bedarfsmedis mit. Die anderen waren nicht vorrätig. Ich frage nach seinem Tag, höre mir an was er erzählt.  Bade dabei zu ende und wir gehen dann ins Wohnzimmer. Dann knallt mir die Sicherung durch und ich schreie ihn an. Es tut mir so leid. Ich muss schnell meine Medizin bekommen ich halte das nicht aus.

Jetzt liege ich auf meinem Sofa. Noch immer rasen meine Gedanken und ich will aufspringen und rumräumen.

Schluss für heute.

Tschüss.

vor 7 Jahren

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