Mit allen Mitteln und Gestank

Gestern war noch ziemlich schlimm. Irgendwie glaube ich,  dass ich mich an meine Notfallmedizin gewöhnt habe. Es hatte nicht den gewohnten Effekt. Tatsächlich war mein Lebensmut gestern auch auf einem absoluten Tief. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Meine Welt wird immer kleiner und wie ich es drehe und wende ich kann einfach nicht daraus ausbrechen. Ich fürchte,  das ein stationärer Aufenthalt bzw. eine Tagesklinik nur zur Folge hat,  dass ich mache was verlangt wird, es aber nicht in mir ankommt. Bei meinen ersten Aufenthalt war es ähnlich. Alle Aufgaben und Herausforderungen waren kein Problem und am Ende war alles schlimmer als vorher. Zur Zeit ertrage ich praktisch überhaupt keine Menschen um mich. Abgesehen von meinen Mann. Wobei ich auch eher das Gefühl habe, dass ich ihm nicht die Aufmerksamkein gebe,  die er verdient hat.
Auch heute wird wieder um meinen Haus herum gewerkelt. Bei meinem morgendlichen sofarn waren immer wieder Stimmen zu hören.  TV leiser. Hintergrundstimmen weg. Langsam habe ich an meinem Verstand gezweifelt. Bis ich dann gesehen habe wo die Leute waren. Für mich ist das nicht auszuhalten. Ich würde so gerne in den Garten. In die Sonne. Ich kann nicht. Ich kriege sofort Schweißausbrüche, einen trockenen Mund… Das volle Programm. Ich kann einfach nicht mehr. Vielleicht sollte ich nur noch mit Ohrenstöpsel rausgehen.

Ich bin duschen gegangen,  habe dann mein Porridge warm gemacht und mich mit Ohrenstöpsel auf die Terrasse gesetzt. Die Teile dämpfen nur etwas, zum Schlafen für mich also unbrauchbar. Das Bäumewackeln konnte ich mir mit besonders fetten Spatzen schön reden. Aber eben nicht den Zigarettenqualm, der unaufhörlich zu mir herüber geweht wurde. Die Menschheit drängt sich mir momentan mit allen ihr zur Verfügung stehenden nervigen und widerlichen Mitteln auf. Also zurück ins Nest. Porridge und Zigarette das geht einfach gar nicht.

Meine Stimmung ist wieder auf dem Nullpunkt. Trotzdem konnte ich meiner Mom und meinem Schwesterherz eine kleine Freude bereiten:

Kleine Ponyblume *Base-Pattern: ‘Einhorn’ by LASSAL

Mit einer Ponyblume zum Beispiel und ein paar Schokokäfer, Knopfaugen, Tee und ein kleines Mini-Andenken. Was man eben so brauchen kann oder auch nicht.

Nein. Dieser Tag ist nichts. Kochen hat nicht so gut geklappt.

Mir sind einfach ständig irgendwelche Sachen runter gefallen. Als mein Mann Heim kam und mir die Hand auf die Schulter gelegt hat,  kam von mir nur ein sehr bissiges

NICHT anfassen!

Nein. Das wollte ich nicht. Es kam einfach so raus.

Tschüss

vor 7 Jahren

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