Abend, Nacht, ein neuer Morgen

…und dann wird es ruhig. Mein Betthupferl ist gegessen. Ab 20 Uhr beginnt die Fastenzeit. Die Küche ist aufgeräumt. Ich bin geduscht. Meine Blogposts für heute sind erledigt. Ich habe viel Resonanz bekommen. Vielen Dank dafür. Heute hat es mir auch wirklich Spaß gemacht. Es ergibt sich der ein oder andere Chat. 

Langsam kommt die Kälte. Die Leere. Mit ihnen die Gedanken. Die Unruhe. Das Haus ist gross und unheimlich.  Unheimlich still. Alles treibt mich raus. Nein. Bleib. 

Ich gehe baden. Meine Haut wird es mir danken. Heiss. Ganz heiss. Mein ‘Buch’ liegt bereit. Zu lesen habe ich zur Zeit nichts. Nichts fesselndes. Nichts auf das ich mich wirklich einlassen kann. 

Der Fernseher läuft. Der Ton. Etwas das die Stille durchdringt. Noch ist es hell. Vielleicht wage ich später noch eine kleine Fotorunde. 

Ich habe den Tag genossen. Ich habe das Essen genossen. Aber nicht die kurzen Pausen. Das nichts tun. Das ist das Schlimmste. IF hindert mich daran in der Küche zu wildern. Etwas tun gegen die Leere. Etwas tun gegen die Gefühllosigkeit. 

Ich habe versucht mich heute an positiven Dingen ‘satt zu essen’. Mich durch und durch zu füllen mit guten Gedanken und Gefühlen. Schönen Augenblicken. Eindrücken. Alles weg. Nie da gewesen. Leer. Verlassen. 

Trotz Pullover und Handschuhen hat mich die ein oder andere Brennessel heute mittag genesselt. Mein rechter Unterarm prickelt ganz ordentlich. Vielleicht sollte ich nochmehr nesseln. Es würde ablenken. Nein. 

Das schlimmste ist,  selbst wenn Rebeca, selbst wenn mein Mann da wären, würde ich mich nicht anders fühlen. Leer. Einsam. Keiner kann etwas dagegen machen. Ich habe meinen Platz noch nicht gefunden. 

Ich gucke ‘Prison Break’. Vor zwei drei Wochen hatte ich damit angefangen. Ende vierte Staffel bin ich nun. Dabei höre ich die Vögel zwitschern und sehe wie sich der Himmel verfärbt gelb-orange-rot-dunkelblau-schwarz-Nacht. 

Ich denke, ich werde mir nicht die Mühe machen ins Bett zu gehen. Ich bleibe einfach hier auf dem Sofa. Wolldecke und Wölkchen sind ja da. 

Serien bis mir die Augen zufallen. Vielleicht ist es doch Zeit für mein Bett.  Ich nehme mein grosses Nashorn mit. Das liegt bei mir im Zimmer und hat eine super Kuschelgröße. Schon als kleine Knoppes wusste ich, dass Nashörner die besseren Einhörner sind.

So richtig mag der Schlaf nicht kommen. Langsam kann ich aber die Lichter ausmachen. Sogar mein Nachtlicht. Ein Hörbuch läuft. Als mir bewusst wird,  dass ich nicht mehr folgen kann mache ich es aus. Es klappt gut mich auf das autogene Training einzulassen.

1:37 Uhr: ich habe etwas holprig geschlafen. Eigentlich wollte ich keine Ohrstöpsel benutzen. Ich schrecke aber bei jedem Geräusch hoch. Die Pferde,  die Besucher auf dem Dachboden,  der Wind und dann knarrt das Haus und die Heizanlage im Keller…

4:12 Uhr: Pipipause. Ich habe sehr intensiv geträumt. War nicht unbedingt angenehm. Ich liege länger wach. Fast ist es geschafft.

7:00 Uhr: WTF? Punktlandung und das obwohl ich ausschlafen kann.

8:06 Uhr: Noch 5 Minuten…

9:34 Uhr: Jetzt aber raus aus den Federn.

Ich fühle mich wie immer. Schwer von der Nacht. Mein Kopf ist schwer. Meine Gedanken. Hier mag ich aber nicht liegen bleiben. Es zerren Erinnerungen an mir, die tief  vergraben sind und es vorerst auch bleiben sollen.

Kurzer Morgenknutschaustausch mit meinem Mann. Keine weiteren Nachrichten auf meinem Telefon.

Noch einen Moment bleibe ich liegen. Starte in den blauen Himmel und hören dem Treiben draußen zu. Nichts. 

Guten Morgen 

vor 7 Jahren

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