Wieder nein und Möhrchen

Keine Ahnung was ich von diesem Tag halten soll. Es ist schön kühl und stürmisch. Ich fühle mich immer noch verloren und seltsam fehl am Platz. Meinem Magen geht es deutlich besser. Kein Zwicken und Grummeln mehr.

Ich kümmere mich um mein Logbuch und schaue meine Bilder vom Sonntag durch. Irgendwie haben wir vergessen meine ‘Stärken’ abzulichten. Vielleicht waren sie auch gar nicht vorhanden, weil ich wieder zu zaghaft mit den Kohlenhydraten war. 

Natürlich war Wölkchen mit dabei

Dennoch gibt es ein paar sehr schöne Bilder.

Mein Kaffee schmeckt mir heute nicht. Dabei habe ich nichts verändert. Keine Ahnung was ich nach meinem Training essen soll. Ich mag weder kochen noch backen. Ich mag auch nicht so recht von der Diät ablassen. Deshalb erhöhe ich die Kcal auch wirklich wirklich langsam. Mein Kopf muss hinterher kommen können. Das Aufgeschwämmt sein verschwindet langsam wieder. Meine Bauchmuskulatur ist wieder sichtbarer und irgendwie mag ich sie behalten. 

Ich überlege ob ich aus meinen Restkarotten ein Möhrchen-Ingwer Süppchen koche. Wetter passt dazu. Nur was schmeiß ich an Proteinen rein? Ich mag weder Fisch noch Geflügel zubereiten. Vielleicht das Sojaprotein untermischen? Tofu habe ich auch noch da. Wird sich wohl von selbst ergeben. Wie immer wenn ich keinen Plan habe.

Ich raffe mich auf. Schmeiße eine handvoll Möhren in die Pfanne. Noch ein Kaffee wäre nicht schlecht. Weil ich faul bin, nehme ich ein winziges Stück Brühwürfel als Suppenbasis. Ingwer habe ich nur in pulverform da. Davon einen großen Löffel zum Brühwürfel. Chillischoten. Salz. Zwei Kokosmilcheiswürfel. Angebraten Möhren dazu, kurz gar kochen und pürieren. Passt. 

Auf Kohlenhydrate achte ich nun nicht mehr peinlich genau. Ich wiege ein paar Cashew- und Kürbiskerne ab. Avocado. Kleine Mistteile! Butterweich und dann doch steinhart. Mit einem Schluck Wasser und Schokowhey mache ich ein Avocadogematsche. 

Mehrfach versuche ich den Pizzateig für heute Abend vorzubereiten. Ich muss auch noch meinen Eierkuchen backen. Sammel die Zutaten zusammen und räume sie wieder weg. Das gleiche Spiel von vorne. Frustriert gehe ich zurück ins Wohnzimmer. Ich will nicht essen und schon gar nicht will ich mich damit beschäftigen. Passt überhaupt das Verhältnis Fett/Eiweiß. Keine Ahnung. Ist mir gerade auch ziemlich egal. Hallo Depression. 

Am Liebsten würde ich ins Bett gehen. Mich verkriechen und warten bis die Welt wieder ein klein wenig bunter ist. Nein. Ich darf gar nicht erst darüber nach denken. Dann ist der Schritt nicht mehr fern es einfach zu machen. Dann habe ich verloren. Also sitzen bleiben und sobald die Zeit passt in den Keller gehen. Die Zeit passt. Ich schiebe gerade einfach nur auf. 

Warum gebe ich mich nicht einfach der Depression hin? Weil ich meinen Mann liebe! Ich meine, es ist doch völlig egal was ich mache. Es ändert nichts in mir drin. Nichts absolut gar nichts. Jaja, man muss nur wollen dann wird sich auch was ändern. Am Arsch. Und nein ich will nicht stationär behandelt werden. 

Das Training war gut. Ich tue mich allerdings mit dem Essen schwer. Kein Hunger. Ich befürchte fast, dass mein Kopf mich für das eskalierte Wochenende bestrafen will. Ich esse trotzdem. Ich richte es mir auch nett an. Eierkuchen und Pizzaboden sind nun auch vorbereitet.

Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder das Essen bleibt drin oder es sucht sich einen Weg nach draußen. 

Ich gehe baden. Versuche mir alle trüben Gedanken abzuwaschen. Ich brauche die Wärme von außen. Es hilft kaum bis gar nicht. Es nützt nichts… Danach widme ich mich meinem Snack – ‘Eierkuchen’ mit Avocado-Schoko-Mousse dazu eine handvoll Cashewkerne. Abgesehen davon, dass der Kuchen länger hätte backen können, ist es wohl ganz gut geworden. In der Hoffnung den Kuchen etwas weiter zu backen habe ich ihn in den Toaster gesteckt. Gute Idee! 

Jetzt habe ich aber auch wirklich keine Lust mehr zu schreiben. 

Tschüss 

vor 7 Jahren

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