Wolkiger Kaffee und so ist es eben 

Obwohl ich relativ früh ins Bett gegangen bin, hätte ich gern noch eine Weile geschlafen.

Ich weiss nicht ob es an der vergessenen Einnahme meines Antidepressiva vom Sonntag liegt, ich habe aber massive Stimmungsschwankungen (was ja eine Wirkung bedeuten würde, allerdings sind es Retardpillen, d.h. sie setzten ihre Wirkung nach und nach frei und die Halbwertszeit beträgt ~ 37 Stunden).

Gestern Abend war ich einer absoluten Verzweiflung nahe, nur weil ich das Abendessen kochen musste. Im Grunde hat es gut geklappt. Das Timing hat nicht ganz gepasst und es war heiss und hektisch. Es war sehr schwer nicht die Pfanne gegen die Wand zu schmeißen. Ich bin einfach ein absolutes Nervenbündel. Es kam also wieder zu meiner typischen Reizüberflutung: schwüle Luft, schwitzen, Fisch in der Pfanne (Geruch), Eierkocher (ist nicht an gewesen), Zeitverzögerung, Garzeit, Mann kommt nach Hause (erzählt von einer anstehenden Dienstreise), ich höre schlecht bei Anspannung bzw. höre alles, der Abstand zwischen Herd, mir und meinem Mann hat nicht gepasst,… Eindeutig zu viel.

Den Tag habe ich eh mehr oder weniger seufzend verbracht. Obwohl ich mich bemüht habe in Bewegung zu bleiben und nicht irgendwo zu versacken. Hat nicht geklappt.

Mein Tagesplan ist voll. Ich ziehe das Training von morgen vor, also normales Training plus Cardio. Dann sollte ich mich etwas mehr meinen Haushalt widmen. Staub wischen, noch eine Maschine Wäsche machen und die Wäsche von gestern natürlich in den Schrank packen. 

Ich glaube, einfach auf meinem Sofa sitzen bleiben ist auch eine absolut gute Idee. 

Endlich kommt mein Kaffee

Die kleine Staubwischaktion im Wohnzimmer hat alle meine Kraftreserven aufgebraucht. Jetzt bloß nicht aufs Sofa legen. 

Ich treibe mich weiter an. Vielleicht hilft noch ein Kaffee. Den muss ich mir aber wohl selber holen.

Ich brauche jetzt wirklich dringend eine Pause. Meine Gedanken sind heute so laut, da hilft auch kein putzen. Während ich staubsauge wälzt mein Kopf Begriffe wie ‘Hilfe’, ‘annehmen’, ‘undankbar’. Mein Kopf versucht es in einen sinnvollen, verständlichen Kontext zu bringen. Erst wenn ich das Gefühl habe es verständlich der Aussenwelt mitteilen zu können, hören die Gedanken auf. Der beste Weg meine Gedanken zum Schwiegen zu bringen ist es aufzuschreiben:

Nehmen wir einmal an ich brauche dringend Hilfe, was mir helfen würde ist ein Quadrat. Was mir angeboten wird ist ein Dreieck. Ein Dreieck ist nett und toll und auch gut gemeint. Es hilft aber nicht! Lehne ich das Dreieck ab, bin ich stur, undankbar, ich will mir nicht helfen lassen, etc. pp. Mein Gegenüber ist gekränkt, evtl. sogar beleidigt. 

Ist es verständlich auf was ich hinaus will? Habe ich gerade unbeabsichtigt Erzähl mir nix abgekupfert? 
Es ist unheimlich anstrengend meinen Kopf zu haben. Es ist richtig gehend körperlich anstrengend, ermüdend, auslaugend. 

Ich kann es nicht lassen, springe immer wieder auf, wurschtel, räume, wische, putze. Ich bin völlig durchgeschwitzt und das noch vor meinem Training. Gestern war mein Kopf still und ich habe nur rumliegen können. Heute brüllt mein Kopf und ich versuche davor wegzulaufen. 

Zum Glück steht eine kleine Zwangspause an. Wir haben viel vor in den kommenden Tagen. 

Ich bin völlig ausgepowert. 

Tschüss 

vor 7 Jahren

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