Freitag und ein neuer alter Gegner 

Wie immer wenn ich glaube (und diese kleine Stimme in meinem Kopf ist ein absoluter Meister in Sachen Manipulation) es ist eine absolut imbamäßige epische Idee noch ne Handvoll irgendwas zu essen, endet es erst wenn alles essbare weg, die Magenschmerzen zu gross oder man einfach nur noch erschöpft ist. Grundsätzlich aber erst wenn ich zu erschöpft bin. Vom suchen. Vom reinstopfen. Vom auskotzen. Dabei erlebt man so ziemlich alle Gefühle die man sich so vorstellen kann. Stolz. Überlegenheit. Glück. Freude. Erfüllung. Scham. Niederlage. Enttäuscht. Wut. Hass. Trauer Zweifel. In dieser oder andere Reihenfolge und all das was ich vergessen habe aufzuzählen. 

(Nein, wir horten keine Unmengen an Lebensmitteln. Das was gestopft wird spielt dabei keine Rolle. Ich würde in dem Fall auch Tapete fressen.)

Dabei ist es so simpel. Die Stimme in meinem Kopf, der Gedanke, der Wunsch, der Drang, der sich ankündigt und langsam manifestiert. Erkennen. Aushalten. Widerstehen. Dem Impuls nicht nachgeben. Tatsächlich habe ich es gestern geschafft aufzuhören. Schachtel, was auch immer es war, weggestellt. 

Ja, es passiert in letzter Zeit oft. Ja, ich habe die Kontrolle darüber verloren. Ich weiss, dass ich die Stimme nicht im Zaum halten kann. Schon gar nicht wenn ich arg mit meiner Depression zu kämpfen habe. Ich will aber nicht diese ‘Hamsterbäckchen’, die nichts anderes sind als geschwollene Speicheldrüsen, das aufgequollene Gesicht und die Wassereinlagerungen überall. Sichtbar für jeden. Stempel. Stigmata.

Es passiert das was, für mich einen gezielten Angriff an meine Problematik so schwierig macht. Es verschiebt sich. Plötzlich steht nicht mehr die soziale Phobie mit dem Hauch Borderline im Vordergrund. Auf einmal ist es ein neuer alter Gegner. Bulimie. Hat sich heimlich mit unter die Depression gemischt. 

Ich habe gestern viel darüber nachgedacht. Was ist es? Warum? 

  • Selbstverletzendes Verhalten, ganz klassisch ‘wie man es so kennt’ von Borderlinern (emotional instabile Persönlichkeitsstörung Bordline Typ. SVV ist ein eigenständiges Krankheitsbild!
  • Ausdruck meiner Verzweiflung
  • Ein langsamer Suizid
  • Spaß

Keine Ahnung. Spielt es eine wirkliche Rolle? Wichtig ist, dass ich das ‘Problem’ angehe. Oft findet sich dann auch die Ursache. Ich habe es geschafft es laut auszusprechen. Es ist jetzt offiziell. Es hat einen anderen Status, eine andere Dynamik bekommen. Ich weder kritischer hinterfragen. Es hat doch sonst eher so unter der Oberfläche geschwelt, da aber doch unsichtbar. Nicht der Rede wert. Niemals passiert.

Cut. Das muss ich selbst erst einmal verarbeiten. 

Ich erhöhe meine Kcal un 10% und gebe dem CBL noch eine Chance. Es wird wieder mein geliebtes backed Oatmeal geben und direkt nach dem Training eine kleine süße Schweinerei. Ich werde wieder Bilder für Instagram machen und überhaupt wird jetzt alles besser. Trööö zum Angriff! 

Nur zur Klarstellung: meine Eßstörung trat zeitgleich mit meinem ersten großen Zusammenbruch auf. Bevor ich meine Ernährung umgestellt und mit dem Training begonnen habe. Es war damals ein Art Ventil. 

Mein Training war sehr gut. Wie ich mir vorgenommen habe, werden die schweren Grundübungen je nach körperlicher Verfassung angepasst. Progress, nicht um jeden Preis. Im Anschluss Aminos und schnelle Kohlenhydrate.

So muss das! Außen knusprig, innen schlotzig

Etwas später mein geliebtes bakes Oatmeal mit weniger schnellen Kohlenhydraten. Es sieht nicht nur super sexy aus…!

Gerade fühlt sich dieser Tag wirklich gut an. Es gibt ein klar definiertes Ziel. Dieser Tag ist dennoch ordentlich anstrengend. Ordnung in den Geist zu bringen ist wirklich harte Arbeit. Ich fühle mich schlapp und auch ausgelaugt, aber das auf eine doch noch angenehme Weise. 

Um meinen neuen Kontaktgrill (nenene, die Knoppes geht nicht an den Gasgrill!) einzuweihen gibt es heute Entenbrust mit Mandelmus auf Salatgeschwurbel. 

Das ist mir doch ne Nachtrag wert! Krosse Entenbrust auf Blattsalat, Rotkohl und so Geschnibbel. Dazu ein Orangen-Mandelmus mit Chili und nen Schuss Balsamico – GEIL

Tschüss 

vor 7 Jahren

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