Montag und Gehirnwirrwar

Der Morgen starte ziemlich abrupt. Es dauert einen Moment bis ich nicht mehr ganz so arg verwirrt bin. Montag. Morgen. Nieselregen. 

Verwirrt geht es in der Küche weiter. So richtig weiss ich auch nicht was ich hier zu schaffen habe. Brote. Dann bin ich kurz draußen. Vogelfutter verteilen. Irgendwie bleibe ich dann an meinen Tomatenpflanze hängen. Sehen doch arg mitgenommen aus. Also Gartenschere raus. Moment was wollte ich. Verzettel mich total. Mein Mann bricht zur Arbeit auf und ich bin am Kompost. Warum? Kaffeesatz. Ein Eimer Unkraut steht verloren auf der Wiese. Ich kippe alles in dem Kompost. Bäh. Hat sich selbst schon im Eimer kompostiert. Ich laufe am Bollerwagen mit unseren Steinbruchfunden vorbei. Dringend erledigen! 

Dann bin ich in der Speisekammer. Räume dort völlig unwichtige Dinge umher. 

Das heisse Wasser ist inzwischen kalt, also nochmal. Fokus! Kaffee, Wackelquark. 

In meinem Kopf rattern Gedanken unaufhörlich rauf und runter. Alles Dinge die super wichtig sind und oder jetzt erledigt werden müssen. Nicht. Mein Körper fährt sein eigenes Protokoll. Kopf und Körper sind losgelöst von einander. Verwirren sich gegenseitig. Keine Einheit. 

Ich muss vor mir selber flüchten. Raus aus dem was auch immer da gerade passiert. Rettungsinsel Sofa. Auch da keine Ruhe. Sofakissen müssen ihre Ordnung haben. Sonst kann ich da jetzt nicht sitzen. Zwecklos es jetzt zu ignorieren. Muss mich immer wieder innerlich zur Ruhe rufen. Pause! Sammeln! Wichtig/Unwichtig. 

Gedanken: Mein Mann hat die kleine Maus gestern noch fangen können. Gartenspitzmaus, mal wieder. Die protestieren immer besonders laut. Habe sie durch das ganze Haus und später noch, durch die geschlossenen Türen, im Garten quietschen hören. 

Hören Ohren, seit gestern brummpfeifendes Geräusch in meinem rechten Ohr. Habe es gestern zum ersten Mal bei unserem Ausflug wahrgenommen. Dachte an das Kühlhaus, etwas in der Richtung. Im Bett war es dann aber auch da. Da gibt es kein Kühlhaus. 

Gedanken. Gedanken. Gedanken. Stopp. Sammeln! Fokus! 

Nicht jeder muss Kinder haben – warum jetzt dieser Gedanke? Wegen gestern. Meine Meinung wird sich nicht ändern. Ich will keine Kinder. Es gab Zeiten da dachte ich, ich muss Kinder haben. Ja. Muss ist hier das Stichwort. Es wird von einer Frau erwartet Kinder zu lieben, Kinder zubekommen. Nein. Es ist eine freie Entscheidung. Haben wollen nicht müssen. Schön gar nicht aus den falschen Gründen. Nicht als Lückenfüller, Statussymbol oder aus Versehen. 

Gedanken, nicht alle auf einmal! Nicht alle durcheinander! 

Wenn ich die Gedanken schreiben wie sie kommen, stoppt es sie ein wenig ab. Ein wenig. In dem Moment in dem ich über Kinder geschrieben habe, lief in meinem Kopf, weniger dominant, schon wieder die nächsten Szenarien: Training, Mealprep, Fossilien, Geckos,…

Ich will den Bollerwagen voller Schätze aus dem Carport holen. Dann sitze ich doch vor der Haustür und zupfen Unkraut. Klappt heute einfach nicht mit dem Fokus. Endlich, Schätze begutachten. Unmengen an Donnerkeilen, Seeigeln und Katzengold, Glitzer, dazwischen Bruchstücke von Lilien und Undefinierbarem, ein schiefes Schneckenhaus und ein abgebrochener Haizahn. Cool. Ich bürsten vorsichtig an ein paar Seeigeln. Unter der Kalkschicht kommen tolle Muster zum Vorschein. 

Mein Kopf ist heute so anstrengend, dass ich kurz davor bin mich hinzulegen. Meine Stimmung sinkt langsam auch in den Keller. 

Training steht aber gleich an. Mein baked Oatmeal ist gerade im Ofen. Ich freue mich schon darauf. So richtig allerdings nicht. Nein. 

Tschüss 

vor 7 Jahren

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