Gummibärchen und Waffel

Albträume und bei einem wirklich fiesen lauten Donner habe ich die Bettseite gewechselt. Sehr zum Missfallen meines Mannes, der mich dann etwas unsanft auf meine Seite zurück geschoben hat. 

Das immer lauter werdende Geräusch von Regen weckt mich. Ich bleibe noch eine Weile liegen. Kraft sammeln. Die wirren Träume hängen noch nach. Cardio, ja oder nein. Ich sollte, ich müsste. Der Regen ist so stark, dass man keine 10m weit sehen kann. Dann scheint plötzlich die Sonne und der Himmel ist strahlend blau. Wieder von vorne. 

Mechanisch laufe ich durch das Haus. Fenster auf. Fenster zu. Kaffee. Wackelquark. Ich habe gestern ‘Heidelbären’ gemacht. Fischgelatine und Fibersirup, Hemme Heidelbeer Joghurt. Gummiartig in der Hand, schmelzen im Mund und schmecken herrlich nach Heidelbeere. Die Farbe ist ein wenig unschön. Eine zweite Ladung Heidelbären ruht im Kühlschrank. Sie sind wirklich schnell gemacht. Ich habe insgesamt Fiber, Fischgelatine und Wasser reduziert. Das Ergebnis ist ähnlich wie bei der ersten Fuhre. Vielleicht etwas ‘gummiger’, schmecken aber herrlich nach Heidelbeeren und Joghurt. Diesmal habe ich auch nicht mit der Farbe experimentiert. Das Grau war einfach ein Unfall. 

Etwas dehnen und Faszien rollen. Zu mehr kann ich mich nicht aufraffen. Ich habe zwar meinen Bulgarian Bag (der mir heute unheimlich schwer erscheint) ins Wohnzimmer geschleppt, bin nur nicht kreativ genug um damit eine Runde Cardio zu machen. Baden hört sich toll an. Ich fange ein neues Buch an. Wenig fesselnd. Abwarten. Ich bade bis meine Hautschrumpeln schrumpeln. Dann seufze ich mich aus der Wanne. 

Wieder ein Tag mit zu vielen Stunden. Nichts kann mich dauerhaft beschäftigen. Nichts erfreut mich. Wir treffen uns später mit Cousinchen und Schwager. Hannover City – wir wollen Waffeln! Das klingt nach Freude.

Ich versuche bis dahin zu fasten. Essen würde jetzt eh nur als ‘Leere stopfen’ dienen und das soll am besten gar nicht vorkommen. Also Sofa. Einrollen und nen random Film gucken. Klappt beides nicht. Ich tracken aber mein Essen nicht. Rührei und ein paar Gemüsepuffer. Ich fühle mich schlecht weil ich gegessen habe. Was für ein Quatsch. Mein Körper hat nach Energie verlangt, die hat er bekommen. Daran gibt es kein schlechtes Gefühl – Das ist es auch nicht. Ich habe versucht dem Gefühl auf den Grund zu gehen. Ich ärger mich dass ich es nicht geschafft habe bis 16:00 Uhr zu fasten. Auch das ist quatsch! Das wären mal eben vier Stunden mehr als sonst!

Ich fühle mich nicht nach Nest verlassen. Ich mag weiter in meiner Ecke liegen. Solang bis es endlich wieder Zeit ist schlafen zu gehen. Schlafen in der Hoffnung der Realität zu entfliehen. Wären dann nicht die ständigen Albträume. Dann versuche ich dem Schlaf zu entfliehen. Jede Richtung ist wieder die falsche. 

Na dann mal auf in Richtung City. Ich habe mich für einen Jeansrock und ein Tanktop entschieden. Meine Kleider sind mir entweder zu gross oder ich will sie nicht anziehen. Etwas Farbe an die Augen, los. 

Wir haben in Hamburg nen Waffelladen entdeckt und es, aus fresskomatösen Gründen, nicht geschafft den auszuprobieren. Und, oh freu, in Hannover gibt es auch Waffeln! Liegt natürlich nahe diesen Laden mit unserer Lieblingsgesellschaft auszuprobieren. 

Wenns Pozei heißt, kann ich auch Uschi heißen.

Hat Spaß gemacht! Sofern so etwas wie Spaß überhaupt in meinem Gehirn ankommt… Spaß fühlt sich wie etwas abstraktes unwirkliches an. 

Im Anschluss ein Eis und es war absolut ok für mich und mein Monster. 

Dark Chocolate, Mozart, Snickers und Pistazie

Es perlt einfach alles wie Wasser an mir ab. Alles was ich mache, alles was ich erlebe ist nur ein Sekundenbruchteil real. Dann fühlt es sich weit weg, nicht erlebt an. Nebenher schwebend. Dabei sein, aber nicht körperlich. Wie aus der Ferne beobachtend. Als würde man versuchen etwas zu machen was noch nie ein Mensch vorher getan hat. Als würde man versuchen das unerklärliche zu erklären. Eine Fantasiegestalt beschreiben – Freude? Was ist das? Kann man es essen? Wie ‘macht’ man Freude? 

Ich muss mir schnell die Haare und das Gesicht waschen. Augen Make up und das bisschen Haargel. Es fühlt sich an wie Fremdkörper. Das muss sauber sein.

Tschüss 

Meine zuckerfreie Zeit hat leider auch nicht zur Besserung meiner Depression beigetragen. Dennoch werde ich Industriezucker aus meinem regulären Ernährungplan weiterhin verbannen. Für das CBL werde ich allerdings drauf zurück greifen. Ich habe es so noch nicht ausprobiert und denke dass ich im Muskelaufbau durchaus davon profitieren kann. 

Gelegentlich gibt es natürlich auch ein Eis.

vor 7 Jahren

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