Nein, ja, weiter

Nach dem gestern jemand da war um den Wasserschaden im Keller zu begutachten, ist aus mir sämtliche Anspannung raus und ich wäre am liebsten im Stehen eingeschlafen. 

Heute morgen gebe ich dann auch nach und lege mich auf das Sofa. Augen zu. Nein. Bevor die Augen wirklich zu sind, bin ich im Garten. Meine Yucca Palme steht unter Wasser. Ich komme nicht mehr hinterher den Eimer auszukippen. Also schlage ich ein paar Löcher rein und stelle Eimer samt Pflanze an einen weniger beregneten Platz. Weiter geht’s, Futterstellen auffüllen, Wackelquark, frischen Kaffee brühen. 

Alles läuft automatisch. Wie ferngesteuert. Keine Gedanken. Keine Gefühle. 

Ich habe so Lust auf Barbell Complexes und danach eine Runde Cluster Kreuzheben. Im Keller angekommen werde ich schnell eines besseren belehrt. Ich kann nicht. Ich kann einfach nicht. Völlige physische und psychische Verweigerung. Ich fange an den Sinn zu suchen. Warum überhaupt Cardio. Warum überhaupt Training. Warum überhaupt Leben. Es dauert eine Weile bis ich mich soweit wieder gesammelt habe. Warum? Weils Spaß macht! Cardio macht heute keinen Spaß, also lassen wir das. Kreuzheben ist fordernd genug. Danach Entspannung, rollen und igeln. Hinterher fühlt sich mein Körper gut an. Entspannt. Warm. 

Zeit für mein Essen. Gemüsepfanne und Rührei. Dann baden. Das heisse Wasser entspannt mich sogar ein wenig. Dazu wird gelesen. Zwangspause für den Kopf. Lang halte ich es allerdings nicht durch. Zwar tut baden am Podex nicht mehr weh (verlorenes Fett über dem Kreuzbein durch die Diät – inzwischen wieder leicht gepolstert), länger klappt es leider nicht mit der Konzentration und die Entspannung ist schneller futsch als ich gucken kann. 

Später muss noch eingekauft werden. Bis dahin sitze ich auf meinem Sofa und starre ins Nichts. Keine Gedanken. Keine Gefühle. Zu viele Stunden. Stumpf und grau. Los, aufstehen…

… Abendessen vorbereiten. Dann kann nach unsrem Wocheneinkauf gleich gegessen werden. Stattdessen verzettel ich mich. Mache Gummibärchen. Habe im Anschluss kaum noch Kraft um das Gemüse zu schneiden. Fange zwischendurch an zu putzen. Ich versuche damit dem Chaos in meinem Kopf Herr zu werden. Glaube ich. Dann schmeiße ich alle Zutaten eher lieblos in eine Auflaufform.

Der Tag reicht für heute. Bitte Ende. 

Tschüss 

vor 7 Jahren

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