Ingwer und verloren

Ja. Nein. Ich weiss nicht. Gestern bin ich kurz vor acht im Bett verschwunden. Ich habe praktisch auch direkt geschlafen. Heute morgen kann ich mich nicht so recht auf eine Laune einigen. Leichte Kopfschmerzen sind auch am Start. 

Gestern Nachmittag habe ich die Mülltonnen für heute morgen bereit gestellt. Heute morgen dann gleich an der Straße geparkt. War auch just in time, die Restmülltonne ist direkt abgeholt worden. Mutig, wie ich nun mal bin, habe ich gleich reingeschaut… Vielleicht sollte sie mal ausgespült werden. Den Gedanken habe ich sofort verworfen nachdem mir ungefähr drölfzig Maden entgegen gekrabbelt sind. Ja, ein bisschen bereut habe ich den Blick darein auch. 

Endlich frischen Ingwer im Haus! Seit unserem Besuch beim Afrikaner habe ich Ingwer als Kaltgetränkt (wieder-) entdeckt. Ingwerpulver habe ich immer da. Frisch ist es allerdings nochmal etwas anderes. 

  • Ingwer fein raspeln (je nach dem wie scharf man es haben mag, Scheibchen gehen auch) 
  • etwas Süße (Honig, Rohrohrzucker), ich nehme schlicht Süßstoff 
  • mit kaltem Wasser und/oder grünen Tee aufgießen 
  • Löffel rein und erfrischen lassen 

Die Kopfschmerzen möchten nicht verschwinden und ich möchte mich nicht bewegen. Keine Lust. Keine Motivation. Ich habe unzählige kleine Rezepte gefunden, die ich gerne nachbacken möchte. Mein Haushalt muss dringend erledigt werden. Für mein Empfinden ist es hier schon wieder viel zu unordentlich. Ich liege hier einfach fest. Kurz vor zehn und ich würde am liebsten ins Bett zurück kriechen. 

Ich hole mir mein Putzzeug und lege im Wohnzimmer los. Ich finde es unheimlich anstrengend. Dabei ist es nur ein wenig Staub wischen. Pause reiht sich an Pause. Die Kopfschmerzen sind weg. Ich fühle mich trotzdem müde und schlapp. Brot muss noch gebacken werden und zwei neue Kuchenrezepte habe ich mir herausgesucht. Wenn ich daran denke, lasse ich das Essen doch lieber ausfallen. Oder ich esse einfach nur die Zutaten. Aber nein. Ich muss mir zeigen, dass ich es mir wert bin. Also werde ich nachher ein hübsch geformtes Brot und zwei noch hübschere und höchst dekorative Küchlein zustande bringen… Oder auch Matsch. 

Die kleinen Muffins sehen doch ganz sexy aus.

Teils Teils. Mein Quark-Grieß Küchlein hätte wohl noch ein bisschen gekonnt. Es wollte nicht komplett aus der Form. Meine kleinen Muffins sehen ganz anständig aus und auch mein Brot ist schön aufgegangen. 

Obwohl sich mein Körper nach einer halben Stunde dehnen und Faszien rollen entspannt anfühlt und ich frisch geduscht bin wird mir Käsebrot und Salat zubereiten einfach zu viel. Es ist auf einmal ein absolutes durcheinander auf der Arbeitsfläche. Kuchen, Brot, Salat, Gurke, Tomaten, Käse, Messer… Also alles was man so braucht für Mittagessen. Ich verliere den Überblick und muss mehrfach tief durchatmen. 

Ich esse ohne grossen Appetit. Vielmehr bin ich genervt davon. Ein Hörbuch läuft und hält meinen Kopf frei. 

Mit Tablet und Soundlink unterm Arm laufe ich durch das Haus. Wird Zeit für eine gescheite Musiklösung. Ich räume auf, mache das was man so macht im Haushalt. Mein Kopf ist aus. Keine Gedanken. Keine Emotionen. Leer. Einfach leer. 

Warum suche ich mir aus hunderten Hörbüchern ausgerechnet das heraus, in dem die Hauptakteure ihrer schwerkranken Sniefe noch einen letzten besonders schönen Tag machen? Ach. 

Einfach voll und ganz nicht mein Tag. Mal wieder.

Tschüss 

vor 7 Jahren

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