Fischform und alleine sein

Ich habe mir in den Kopf gesetzt am Wochenende ein bisschen mit Seitan zu experimentieren. Ich habe ein Päckchen Glutenmehl da und das könnte mal getestet werden (ja Strohwitwenmodus). 

Natürlich darf es kein Klumpen werden. Nein. Es muss schön aussehen. Da Seitan beim Kochen wohl aufgeht, ist es eher schwierig es in kunstvolle Form zu bringen… 

So und nicht anders!

Also dachte ich mir, ich könnte es in meine tolle Eiswürfelnform gequetscht und in der Form vacuumiere und dann gare! Die Eiswürfelform ist aber nicht hitzebeständig. Mein erster Seitan muss aber wie kleine Fische aussehen! Es muss einfach… Von vornherein zum scheitern verurteilt… Ist mir klar. Es muss aber so sein wie ich es mir vorstelle!!! So und nicht anders oder gar nicht!  

In der Eiswürfelnform einfrieren, rauspuhlen, vaccumieren und dann garen? Oder verliert es dann durch das Garen die Form. Ach! Das ist für mich gerade ein außerordentlich großes Problem. 

Try’n’error

Meine Nacht was ausnahmsweise nicht von Albträumen unterbrochen. Ich war auch früh im Bett, habe etwas gelesen und noch ein wenig einem Hörbuch gelauscht. Stimmungsmäßig würde ich sagen richtung positiv mit einem Hauch Lächeln. 

Mein Mann ist heute länger unterwegs, Firmenlauf. Da macht er natürlich mit. Morgen früh geht es dann gleich nach Fulda zur Grillmeisterschaft. Es darf gespannt auf eine BBQ aufs Ohr Podcastfolge gewartet werden. 

Gerade noch voller Ideen und Energie und Motivation, ist es auch wieder weg. Kaffee. Ich stehe am Küchenfenster. Nichts. Ich weiss nicht wie lang der Teekessel schon pfeift. Niemand da.

Es ist mittag. Oatmeal steht im Ofen. Mein Quark-Grieß Küchlein kühlt aus. Es war wieder eine Küchenschlacht. Nicht weil es so ein Durcheinander war. Mein Kopf hat das Chaos angerichtet. Fahrige, zittrige Bewegungen. Kaum Luft zum Atmen. Überforderung. 

Zwischendurch liege ich immer wieder im Wohnzimmer auf dem Fußboden. Versuche dem Hörbuch zu folgen. Gedanken irren ziellos umher. Verloren. Ich muss in den Keller gehen, an die Truhe, es treibt mir die Tränen in die Augen. Ich kann nicht. Es ist zu viel. Zu weit der Weg. 

Gleich ist es Zeit für mein Training. Die einzige Gelegenheit bei der ich mich nicht wie eine leere Hülle fühle. Bei der mein Kopf das tut was er tun soll – richtig funktionieren.  Wenigstens für eine Stunde. Länger macht mein Kopf nicht mit. 


Tatsächlich spiele ich einen Moment mit dem Gedanken mir Gesellschaft für Samstagabend zu suchen. Eine Art Mädchenabend mit Pizza, Eis, Popcorn, Sekt und ner gammeligen Schnulze. Da gibt es nur gleich mehrere Haken. 
Also doch lieber ein nächtliches Kochexperiment. 

Klingt dämlich wenn ich das so lese. Vielleicht wäre genau das jetzt das ‘richtige’. Ein lustiger Abend in netter Gesellschaft mit Pizza, Eis und Popcorn. Nein. Es würde einen Moment schön sein und vielleicht auch Spaß machen, aber dann möchte ich auch wieder alleine sein. 

Tschüss 

vor 7 Jahren

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