Teil III: Auf auf und davon!

Tag VII – Tschö Nordsee, Hallo Ostsee

Regen und grauer Himmel – noch. In den letzten Tagen hat es immer schnell aufgeklart und wir waren trocken Fußes unterwegs. Zwischen Klimaanlage und Heizung war bisher allerdings auch wirklich alles dabei. 

Wir haben gestern einen kleinen privaten Campingplatz angesteuert. Für ein paar Kronen gibt es hier Strom, Wlan, Dusche/WC, Frischwasser, Grauwasser und Kasettenleerung. Perfekt! Dazu eine nette ältere Dame, Wahldänin. Eine echte Berliner Schnauze. Ich verstecke mich im WoMo, ist mir dann doch zu viel.

Irrfahrt durch Århus, gar nicht so leicht einen Supermarkt mit ausreichend WoMo Platz zu finden. Ist aber auch eher die Ausnahme, also keinen geeigneten Parkplatz zu finden. 

Ich habe schon den ganzen Morgen Kopfschmerzen, dazu kommt ein leichter Reisekoller und eine Panikattacke im Supermarkt. 

Zwischenstopp in der Århus Bugt, Mittagessen mit Blick auf Segelschiffe und Wasser. Weiter Richtung Kopenhagen, über große Brücke, vorbei an Regenbogen und Klatschmohnfeld. 

Wir übernachten auf einem kleinem Parkplatz in Gershøj. Mit dem WoMo sind es noch gute 45 Minuten nach Kopenhagen. 

Tag VIII und 2000 km

Den lille Havfrue – in voller Pracht

København gefällt mir! Wir sind auf einem relativ zentralen Campingplatz, von da aus geht es mit der Bahn in die City.

Kaum aus dem Bahnhof raus, stehen wir vor Tivoli.  Mitten in der Stadt! 1843 eröffnet, ein Freizeitpark. Großartig! Heute geht es uns allerdings um ein anderes Vergnügen: Essen!!

Gerade in diesem Augenblick sitzen wir im Aamanns und warten auf unser erstes Smørrebrød. 

Und es war episch! Ich kann gar nicht sagen welches der sechs Schnittchen am besten war. Fisch, Fleisch, Käse. Absolut auf einander abgestimmt. Herrlicher harmonischer Geschmack. Toll! Bitte gleich nochmal! Dazu gab es hausgemachte Limo. 

Im Leckerbaer haben wir uns einmal durch die Theke bestellt. Beste Törtchen! Wir haben sie auf einer netten Parkbank unter den vielen kleinen Augen einer hungrigen Schar Spatzen, am Sortedams Sø genossen. 

Drei Stunden Fußmarsch durch Kopenhagen City. Inklusive Hotdogs (war ok), Direktørsnegl (für direkt auf die Hand – sooo gut!) und eine ganze halbe Meter Wienerbrød für zum Mitnehmen – hat keine 20 Minuten überlebt. 

Natürlich ist Wölkchen mit dabei. 

Ich sagte ja; Kulinarik heben ich mir auf

Ja, Kopenhagen ist großartig! 

Ich dusche heute auf dem Campingplatz, auch mal schön so richtig Platz zu haben. Der ist hier auch wirklich üppig. Hier gibt es richtig kleine Badezimmer und ich kann mich alleine und so lang ich will unter der dusche Vergnügen. Ich bin aber auch fix und alle. Heute Nacht werde ich so richtig gut schlafen. Bis es soweit ist gibt es Unmengen an dänischen Naschereien und die ersten Folgen der ersten Staffel Got – zum Auffrischen. Die letzte Folge der aktuellen Staffel fehlt uns noch…

Gefion Brunnen

Tag IX

Postkartenmorgen! Nach dem wir gestern für ein kleines Vermögen Postkarten und Marken gekauft haben, werden sie heute beschrieben. Passt auch gut, es regnet sich gerade so richtig schön ein. 

Wir verlassen Kopenhagen und fahren Richtung Møns Klint. Der Regen begleitet uns. Kurzer Zwischenstopp in Stegel, hier werden wir dann auch die Postkarten los. 

Langer, steiler Abstieg

Nach 15 Minuten! abenteuerlichem Holztreppenabstieg, sind wir am Fuß der Kalksteinklippen. Sieht toll aus, weiße Klippen, dunkler Steinstrand mit lauter Brandung.

Fossilien finden wir auch hier nicht. Nach dem wir die Treppen hoch gekrochen sind geht es auch schon an unseren letzten Übernachtungsplatz in Dänemark – Sakskøbing. 

Pünktlich, mit schließen der Autotür, fängt es wieder an zu regnen. 



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Nach einem Schimpfwort Tourette ist meine, mir schon heut morgen abhanden gekommene, Laune nur unwesentlich besser. Wir sind uns beide einig – Scheißtag. Mein Mann ist schon mit mieser Laune aufgestanden. Einer der Hängeschränke, in dem auch unsere Medikamente lagern, hat sich heute morgen verabschiedet (eine der Schwachstellen des WoMo Modells, ein Schrank war zu Beginn der Reise schon im Eimer). Beim Auffüllen des Frischwassertanks labert mich eine Italienerin von der Seite an (sehe ich so unbeschäftigt aus?), offensichtlich kann ich sie nicht verstehen (ja, ich mag keine Italiener – ja, nicht alle – andere Geschichte). Was sie dennoch nicht daran hindert weiter auf mich einzureden (da steigt mein Streßlevel gleich ungemein). Mein Mann kommt mir zu Hilfe, trotzdem spritzt mir eine Ladung Frischwasser über die Hose (die Dame suchte den Platz für die Kassettenentleerung… Sag das doch gleich!) Seit dem panike ich immer wieder.

Regen, Regen mehr Regen, Unfall direkt vor uns auf der Autobahn. Wir mussten kurz vorher anhalten, weil Sturzbäche über die Dachscheibe in den Fahrerraum geflossen sind. WTF!! Das wäre unser Unfall gewesen! Beim Mittagessen explodiert meine Flasche Hindbaer Light. Auf der Weiterfahrt meldet sich die Motorleuchte – war wohl nur ne Schluckauf. Zwischendrin fällt mir auf, dass mein Armband kaputt ist und weil es noch nicht reicht stoße ich mir noch ordentlich den Kopf. 

Ein Geschwindigkeitshuppel im Dorf lässt mir beinahe einen Schwall Hindbaer Light aus der Nase sprudeln. Ein dämlicher kleiner Pkw schneidet uns so asozial, dass wir beinahe rein gefahren wären. 

Mich quälen Gedanken wie und ob es mit der Therapie weiter gehen soll… Könnte ich noch böse gucken, ich würde es tun. Und so weiter. Vielleicht einfach nur Urlaubsendstimmung. Ach. 

vor 7 Jahren

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