Unleidlich und Start ‘Raus aus dem Haus’-Projekt

Heute startet mein ‘Raus aus dem Haus’-Projekt. In den nächsten drei einhalb bis vier Wochen werde ich dann jeden Morgen aus meinem Nest in das Dorf gehen. Heute hätte ich mich fast schon einen Weg von meinem Mann mitnehmen lassen. Aber nein. Das ist mein Projekt und ich muss das  machen. Lag heute Morgen auch eher an meiner Unleidlichkeit als an Depression/Phobie. 

Ich habe ja echt noch nie Zahnschmerzen gehabt. Bin aber seit guten sechs Jahren stolzer Besitzer zweier Weisheitszähne. Beide links, einer oben, einer unten. Und hin und wieder muss man sich bemerkbar machen. Die Zähne selbst tuen nicht weh. Es ist viel mehr alles drumherum entzündet und geschwollen. Wie es mit Backenfleisch dann so ist, wenn es geschwollen ist, beißt man gern mal drauf… Essen tut weh. Schlucken ist unangenehm und es macht mir leichte Kopfschmerzen – vielleicht sollte ich sie doch ziehen lassen. Dauert zwei, drei, vier Tage, dann sind sie wieder ruhig. Ich bin eben dann ausgesprochen unleidlich. Nicht gereizt, einfach ne alte Nölenudel. Was mich gestern abend schon ziemlich selbst genervt hat. Es hat nicht mal geholfen mein Essen zu beschimpfen, oder meine Serie lautstark zu kommentieren. Ich wollte dann dringend ins Bett. Habe noch etwas gelesen – bin nach Sir Arthur Conan Doyle und seinem Sherlock (ich brauch eine kleine Luftveränderung – wobei ich seine Geschichten wirklich gern lese) wieder bei Karl May und seinem Winnetou. Ist sprachlich auch relativ nah beieinander. Eben ‘altes Zeug’. 

Danach bin ich friedlich eingerüsselt und auch erst kurz vorm Weckerklingeln wach geworden. 

Kleines Hin und Her heute Morgen, dann raus in die Kälte. Ich werde langsam zu breit für meine Winterjacke. Kneift doch arg rund um die Arme und dem Rücken. 

Die Luft war herrlich. Ich habe den kurzen Gang wirklich genossen. Es gab eine kleine Schuhzubindepause und eine kleine Unruhe an der Hauptstraße. Ich habe währenddessen mein Hörbuch gehört – eine Novellensammlung von Stephen King. 

Gerade morgens herrscht hier relativ viel Verkehr. Die tolle gerade Strecke macht leider jeden Trottel zum Hobby Schumi und obwohl der Ortsausgang noch weit entfernt ist wird hier ordentlich Gas gegeben. Was mich immer enorm erschreckt – vorallem wenn der Hobby Schumi unterm Arsch nen LKW oder Linenbus hat. Daher erstmal Geräusche ein wenig dämpfen. 

An der Hauptstraße dann, ja, viel und aus allen Richtungen. Ampel. Stehenbleiben. Warten. Umgucken. War aber noch im Rahmen. Also, ich habe da nicht mit einer Panikattacke gerechnet. Mein Stresslevel ist dafür auch zu niedrig gewesen. Abwarten was die nächsten Wochen bringen. 

Ich verwurschtel Vormittag und Mittag. Häkeln, Essen vorbereiten und Adventskalender abschließend füllen. 

Wäsche läuft, Mail an Schwiegervater ist geschrieben. Ich habe alles erledigt was ich mir vogenommen habe. Mein Mann kommt jeden Augenblick nach Hause – einkaufen steht an. Dann darf deser Tag auch langsam zu ende sein. 

Fast schon überrascht stelle ich fest, daß auf mich noch einiges an Futter wartet. Kekse, Ofenpudding… Oh jammi.

Tschüss

vor 6 Jahren

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