Überall und nirgendwo 

Ich komme gerade zurück von meinem Briefkastenausflug. Heute hat wieder ganz gut geklappt, obwohl sich meine Gedanken direkt wieder verabschiedet haben. Vielleicht lag es daran, vielleicht aber auch an dem kleinen Plastikfläschchen in dem eine Ampulle mit Ammoniak steckt. 

Gestern dachte ich daran. Normalerweise habe ich auch in jeder meiner Jacken ein solches Fläschchen. Es stammt noch von  meinem Klinikaufenthalt. Manchmal hilft ein starker Impuls von Außen Wunder. In dem Fall wäre es der Geruch von Ammoniak. 

Tief in Gedanken versunken ist es auch keine große Überraschung, daß ich mich jeden Meter vor irgendwas erschrecke. Trotzdem schaffe ich es nicht irgendwie aktiv an diesem Gang teilzunehmen. Ja, natürlich, ich gehe schon den Weg, aber ich bin dabei nicht anwesend. 

Ich denke es wird Zeit, daß ich wieder meine Skillkiste herauskrame. Ich muss mich wieder mehr damit beschäftigen. In einer Skillkiste sind Dinge, die einem in Streßsituationen ablenken können bzw. den Streß reduzieren können. Das können ganz kleine Dinge sein wie ein Bild, vielleicht auch ein kleiner Ball, Dinge an denen man Freude hat. Ein Rätsel um sich länger auf andere Gedanken bringen zu können. Für hohe Streßlevel, Dinge die einen intensiveren Impuls bieten. Z.b. das Ammoniak, oder ein Gummiband, ums Handgelenk und daran geschnalzt, eine Wärmesalbe, Chili – KEINE Dinge mit denen man sich verletzten kann, keine Rasierklingen und Co. Nein. Das baut zwar auch ungemein Streß ab, ist aber nichts was auf Dauer den Streßlevel unten hält. Man nimmt sich aus der Kiste den Skill, der gerade zum Streß passt. Lässt der Streß nach nimmt man sich einen anderen und so weiter bis man eben wieder handlungsfähig ist.

Problem bei mir, was gestern geholfen hat, treibt mich heute in den Wahnsinn. Musik, ganz tolles Beispiel. Ich liebe Musik. Höre sie aber immer seltener weil ich die Gefühle die diese auslöst nicht mehr steuern kann. So sehr mich Musik in eine positive Richtung pushed, so schnell schlägt es ins Gegenteil um und was dann passiert ist absolut nicht mehr zu kontrollieren. Von Fressattacken bis hin zu massiven Suizidgedanken – und nein, es ist wirklich egal ob da es der Happy Song oder ein tiefes Metalröhren ist. 

Anderes Beispiel: Ich habe mir ein Armband selbst gemacht – ein Skillband so zusagen. Ich wollte nicht daß jeder die Gummibänder sieht und dann dazu gleich passende

Das macht ihr Borderliner doch so

kommt. Ein Stück Jeansstoff und darein habe ich die raue Seite vom Klettverschluss genäht. Ums Hangelenk hat es einen leichten Schmerzimpuls ausgelöst, war von Außen aber nicht als solches erkennbar. Nun hat mir das aber irgendwann nicht mehr gereicht und ich habe das Armband solang und fest gedreht, bis die kleinen Plastikhäkchen die Haut aufgerissen haben und es geblutet hat. Also kein Skill der wirklich langfristig zu gebrauchen war. So bin ich also auf der Suche. 

Natürlich nutzen sich Skills auch ab! Trotzdem sollten sie nicht ihren Sinn verfehlen und eben nicht erst neu gesucht werden müssen falls Bedarf besteht. 

Das Ammoniak habe ich auch an ein paar Stellen im Haus deponiert. Ich habe in der Küche auch eine kleine Tafel auf der Dinge stehen, die helfen KÖNNEN. Furzkissen steht da ganz weit oben. Dumm nur das die eher kurzlebig sind. Ja, ich bin eine Zeitlang mit Furzkissen in der Tasche herumgelaufen. Ja, ich habe einen dummen Furzgeräuschhumor der bis zum beinnahe einpullern reicht.

ToDo: 

  • Skills suchen und finden 
  • neue Skillkiste anlegen

—–

Ich habe gestern Kontakt mit der lieben Sandra von Halswerk aufgenommen. Ich habe da so eine Halsbandvorstellung im Kopf. Konnte aber ‘von der Stange’ nichts annährend ähnliches entdecken… 

Wir haben ein paar wirklich nette E-mails hin und her geschrieben. Natürlich bin ich viel zu früh dran – ab 9 Monaten wächst der Halsumfang nicht mehr, bzw. nicht mehr viel. Ohne dieses Maß zu wissen, wird es schwer ein Halsband zu designen. Egal! Ich musste vor allem wissen ob sie die richtige für meine Wünsche ist. Es scheint so. 

Die Tage, also sobald ich mehr weiß, evtl. ist von Seiten der Trainer ein spezielles Halsband gewünscht, werde ich mich wieder mit ihr in Verbindung setzten. Ein Welpenband fertigt sie mir natürlich auch sehr gerne an – vielleicht in einer klitzekleinen Ausgabe des Großen. 

Ich steiger mich da schon wieder viel zu sehr rein… nachher ist doch kein Hund dabei… Ich muss aber irgendwo diese ganze Energie lassen die gerade aus mir heraus bricht. Schließlich kann ich mich auch nicht stundenlang im Trainingszimmer verlustieren. 

—–

Ich sitze in meinem Zimmer. Widme mich noch einigen Weihnachtshäkeleien. Neben bei frage ich mein Cousinchen nach ein paar Strickhacks. Irgendwie muss doch der Faden auf die Nadel! Knoten geht schon ganz gut… Ich könnte einfach Knoteln erfinden. 

Ich bin immer noch wahnsinnig durcheinander. Noch gibt es nichts neues an der Welpenfront. Ich warte auf ein Update der Page mit allen möglichen Daten über die Welpen und auf noch mehr Bilder. Wahrscheinlich treibe ich alleine die Besuchzahl der Page in schwindelerregende Höhen. Ich weiß es nicht wie ich dann die nächsten acht bis zehn Wochen überstehen soll. Bei Marie habe ich es ja auch irgendwie hinbekommen. Ging schon auch wahnsinnig schnell vorbei und dabei auch erschreckend langsam. 

Der Postbote klingelt. Ich zögere. Dann laufe ich doch los. Ich habe immernoch nicht die kleinen Weihnachtsbeutelchen für die Boten vorbereitet. Es liegt alles bereit, es muss nur noch zusammen gepackt werden. Endlich, meine Supps. Ein Umschlag von meiner Mom – sicher ein Nikolausi – und die ‘Feuerwehrmann Sam’-Shirts für mein Neffichen. 

Ich schaue auf die Uhr. Es wird Zeit mein Essen vorzubereiten. Trotzdem gucke ich immer wieder nach neuen Welpenbildern. Nichts. 

Hab doch etwas Geduld!

Mein Training läuft eher schlecht als recht. Mein Kopf ist einfach nicht dabei. Obwohl ich doch einiges an Gewichten bewegt habe, fühle ich mich hinterher nicht wirklich als hätte ich etwas getan. Essen mag ich auch nicht. Wird wohl dann wieder auf ein Keksmassaker hinauslaufen. Sei es drum. 

Nein. Gerade fühlt sich der Tag furchtbar mies an. 

Tschüss 
Oha, diese ist mein 700 Blogpost.

vor 6 Jahren

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