Nikolausi und eindeutig nein

Nein. 

Eindeutig Neintag. Trotz supertollen Nikolausiüberraschungen* und einem zweiten Morgen, will es einfach nicht laufen. 

*Ich bekomme gleich zwei Mal Nikolausipost! Einmal von meiner Mom, mit ganz vielen klitzekleinen Päckchen in denen Glasperlen sind:

Oh wie schön eine Glasperle! Ich könne mir einen schönen Kettenanhänger daraus machen. Noch eine Glasperle – mit Blatt, sieht aus wie ein Apfel… Was soll ich damit machen? Oh, das ist auch eine Glasperle mit BEINEN! Das ist gar kein Apfel! 

Nach einer kleinen Verwirrung, dann die super tolle Auflösung ein Perlendrache – Danke sehr! Das andere Päckchen ist von meiner Schwester. Sie hat mir ein paar Socken gestrickt – ich liebe selbstgestrickte Socken!!! – dazu auch noch Bardock-Socken. Wie gut!! – Vielen Dank! 

Mein Mann hat mir heute morgen meine Schuhe gefüllt. Kandierter Ingwer, Kürbisschorle, Fitnessfood, Tee und eine Monster Ball Badebombe. Wie gut! 


Von Glaskugeldrache über Monsterbadebombe und Bardock Socken, alles dabei!

Der Weg zum Briefkasten war wie in Nebel gehüllt, durch ein Moor kriechend. Zäh. Gerade auf dem Rückweg bin ich immer langsamer geworden. So als würden sich tonnenweise Blei auf meine Schultern legen. Als würde sich der Gehweg in Sumpf verwandeln. Zuhause musste ich direkt auf mein Sofa. Ich habe es probiert, mehrfach sogar, ich war aber einfach nicht in der Lage mir einen Kaffee zu kochen. Ich habe fast den gesamten Vormittag im Halbdunkel gelegen. Mehr oder weniger die Decke angestarrt. Völlig kraftlos. Selbst danach war es Schwerstarbeit meinen Kaffee zu kochen. Fast schon mühsam habe ich mir hier in mein Zimmer geschleppt. Nein, es fühlt sich nicht an wie krank werden, oder krank sein – zumindest nicht körperlich. Es ist einfach so als hätte mir jemand oder etwas alle Kraft abgesaugt. Ich sitze nur da und starre vor mich hin. Mein Kopf fällt leicht zur Seite. Viel zu schwer. Wenn ich im Haus umher gehe, laufe ich gebückt, schleppend. Langsam. 

Ich bin früh ins Bett, habe eine Weile gelesen. So lang bis mir die Augen zu fallen wollten. Licht aus. Augen auf. Mein Kopf hat mich dann doch nicht schlafen lassen wollen. Ich bin aufgestanden und rüber zu meinem Mann. Ich war und bin voller Zweifel und Sorgen. Wir sprechen einen Moment miteinander. Dann versuche ich es noch einmal mit schlafen. Es klappt. Solang bis mein Mann neben mir laut nießt. Das war wirklich fies laut. Aber auch danach kann ich wieder einschlafen. Ich träume wirr. Keine Albträume. Einfach nur wirr. 

Gestern Abend hat mir die Panik auch wieder im Nacken gesessen. Hat nach mir gebissen, als ich nochmal kurz in die Küche bin um mir einen Joghurt zu holen. 

Ich mag nichts hören und nichts sehen. Gleichzeitig ertrage ich aber die Stille in diesem Haus nicht. 

Meine Trainingspläne sind noch nicht ganz vervollständigt. Ich nehme mein Logbuch aus dem Keller mit. Kurz kribbelt es und eine wahnsinnige Trainingsvorfreude macht sich breit. Im gleichen Augenblick ist sie auch schon wieder weg und ich frage mich wie ich kraftlose Hülle heute auch nur an Kreuzheben und Klimmzüge denken konnte. Ich werde spontan entscheiden ob und wie ich tranieren werde. Mein Porridge ist zwar schon vorbereitet, der kann aber auch gerne noch mal eine Nacht im Kühlschrank bleiben. Vielleicht sollte ich auch auf flüssiges Futter umsteigen. Ich habe gestern fast eine Stunde an der Schüssel gehangen. Ich esse total gerne lang und viel, zur Zeit nervt es aber nur noch. Ohne Appetit, ohne Freude. Ist es mal wieder das was es ist – Energiezufuhr. Bausteine. 

Etwas Leben kommt wieder in mich. Heute statt Porridge backed Oatmeal, und weil es nicht mehr in meine kleine Auflaufform passt, nehme ich die große. Ich habe Carbs und Proteine nach dem Training erhöht. Mehr Dinkelflocken, mehr Magerquark, mehr Rosinen! 

Irgendwie freue ich mich gerade auf dieses blöde Oatmeal. 

Futterberge

Ich hänge ewig an meinem Futterberg. Das Training war ausreichend gut. Der Hunger fehlt völlig. Ich lasse es immer wieder stehen und muss mich dann zum weiteressen zwingen. 

Der kleine Trainingslaunepush ist schnell wieder verflogen. Immer wieder sitze ich in einer Ecke meines Zimmer und starre vor mich hin. Ich mache mir eine Serie an. Dann bekomme ich eine E-Mail von meinem Mann. Im Anhang eine Datei mit einer Häkel-Anleitung. Wie gut! Ich verstehe sie sogar auf Anhieb. Um eine neue Häkelei auszuprobieren, kann ich nicht zu schlapp sein.  Vielen Dank, liebe Renate! 

Ich brauche jetzt viel belangloses. Häkeln ist da genau richtig, vielleicht  Bonanza oder Lindenstraße, Lavendeleule und Wölkchen.

Lavendeleule und Wölkchen

Tschüss

Sobald mein Mann da ist, werden wir uns einmal nach den Welpen erkundigen. Irgendwie gibt es auch so gar keine Bilder auf der Seite der Zucht. Alle anderen Würfe sind so ausführlich dokumentiert worden. Ich muss zugeben, daß mich das gerade außerordentlich zermürbt. Wahrscheinlich bin ich auch nur zu ungeduldig. Schließlich weiß ich gar nicht ob es bei den anderen Würfen taggleiche Updates gab. Ach. Aber ja. Geduld ist gerade nicht so meine Stärke. 

vor 6 Jahren

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