Schnee und Kekse

Bin mir unsicher mit dem heutigen Tag. Ich mag so gern Kekse backen, irgendwie aber auch nicht. Ich fang an und stelle einen Augenblick später fest, daß ich die Zustaten falsch abgewogen habe. Ich zögere. Weiß nicht was ich machen soll. Die Buttercreme wegschmeißen? Nein. Ich hasse es Lebensmittel weg zuschmeißen. Gut, dann wird das Rezept improvisiert. Es ist sowieso ein neues altes. Zimtschneckenplätzchen. Statt mit Butter und Zimt, wollte ich Butter und Matcha probieren. Der Teig ist sehr widerspenstig und für mich wird es eine ordentliche Geduldsprobe. Ich lasse mich nicht weiter berirren und rolle den Teig dünn aus, bestreiche ihn mit der Matchacreme – ih wie schön grün sie ist! – rolle den Teig auf und lege ihn in den Kühlschrank. Weiter geht es. Honig-Zimt-Taler (das werden meine Honigknöpfe). Der Teig ist irre klebrig. Ich wollte kleine Knöddel davon abrupfen und diese dann stempeln. So wird das allerdings nichts. Ich lasse ihn wohl bis morgen im Kühschrank. Abgesehen davon muss ich die Stempel auch noch basteln. Es ist noch Sirup und Butter da, perfekt für Flapjacks. Ich nehme diesmal ganze Haferflocken… Ich fürchte das wird sich später rächen. Die Flapjack Bites werden doch sehr krümelig. 

Mit einer Kartoffel und Küchenmesser bewaffnet, gehe ich in mein Zimmer. 

Stempel Teil I – ein Mondfisch

Ich habe noch nie Kartoffelstempel gemacht. Ich bin überrascht wie gut sich damit arbeiten lässt. Ich erstelle ein Negativ. Nach einem kleinen Brainstorming mit meinem Schwesterherz, weiß ich nun wie ich daraus einen richtigen Stempel machen kann. 

Nach dem ich brauchbare und vorallem haltbare Abdrücke von meinen Stempeln gebastelt habe, gehe ich zurück in die Küche. Die Matcharolle wird aufgeschnitten und landet zusammen mit der Auflaufform Flapsjacks im Ofen. Solang der Ofen belegt ist, bereite ich mein Oatmeal zu. Schnecken raus. 

Matchaschnecken

Oatmeal rein. Das duftet herrlich nach Zimt und Apfel. Ein wenig hat es mir doch Spaß gemacht. Ich schaue nach der Honigrolle, immer noch viel zu klebrig. Vielleicht ist das auch einfach kein Stempelteig. Solang die Rolle so fest wird, daß ich Scheibchen abschneiden kann, ist das aber auch ok. Schließlich habe ich für morgen noch ein Ausstechteig auf meinem Zettel stehen. Der wird sich stempeln lassen. 

Flapjack Bites

Meine undefinierbare Stimmung verabschiedet sich. Ich mache hier auch schon eine halbe Ewigkeit rum und bevor ich mir die winzige Flamme Backlust ganz ausschlage, gehe ich lieber in mein Zimmer. 

Ich habe so auf ein paar Welpenbilder gehofft. Grundsätzlich kann man mit so Welpen in den ersten 17 Tagen eh nichts anfangen. Augen und Ohren öffen sich erst dann, und erst dann fangen sie an ihre Umwelt zu erkunden. Dennoch müssen sie täglich gewogen werden… ach und dabei ein Bildlein gemacht… Es ist eine unglaubliche Geduldsprobe. Knoppes, warum jetzt schon Begerhlichkeiten wecken? Noch steht doch gar nicht fest! 

***

Es schneit wieder. Gestern Abend gab es ordentlich Schnee. War aber heute Morgen größtenteils wieder weggetaut. 

Kleiner Schneemann

Cousinchen und Schwiegersin waren da. Es war ein schöner Abend. Auch wenn ich ziemlich neben der Spur und kaum gesprächig war. Wir haben unser Weihnachtsessen getestet. Ochsenbäckchen aus dem Dutch oven – obwohl mein Mann einmal kurz in Panik ausgebrochen ist, die Flüssigkeit im Topf war auf eimal völlig verdampft – war es sehr sehr gut. Test bestanden! Herrliche zarte Bäckchen. Dazu gab es allerlei Probierereien. Die Kartoffel gespickt mit Bacon und Käse hat es einstimmig nicht geschafft. Wohl aber die Tomatensalza und (wie ich finde) die Balsamico Zwiebeln. Die Bäckchen werden der zweite Gang. Der erste Gang wird was ganz besonderes und dafür haben wir nach einer passenden Beilage gesucht. Etwas Gemüse zum zweiten Gang und er ist perfekt. 

Nachtisch steht auch schon in seiner ganzen Perversität. Dazu sag ich aber noch nichts. 

Ich kann Essen auch wenig appetitlich anrichten

***

Ja, ich versuche mich wieder krampfhaft abzulenken. Ich flitze wieder in die Küche und setzte dann doch einen für morgen geplanten Teig an. Hals und Brust sind so zugeschnürrt, daß mir schlecht wird. Ich muss dringend aufhören mit dem was ich tue. Trotzdem stocher ich in den Flapjacks rum. Ja sehr bröselig, ja auch noch nicht ganz ausgekühlt – lass die Finger davon. 

Nach dem Training esse ich natürlich nicht, nein, Trottelknoppes muss weiter backen und parallel Blognesesoße kochen. Hat halb und halb geklappt. Habe dann das Küchenchaos vorerst stehen gelassen, Matchaschnecken und Honigknöpfe für episch befunden (die Flapsjacks sind tatsächlich nichts geworden. Unfallfrei kriege ich sie nicht aus der Form. Morgen werden daraus Kugeln gemacht und in Schoki getaucht) und Pizza bei meinem Mann geordert. 

Honigknöpfe

Ich bin etwas angefressen wegen meiner schlechten Kniebeugen. Wenn ich so vor mich hin beuge sind sie prakrisch einwandfrei. Gehts um die Wurst wirds ‘unelegant’. Weiter machen. So und nicht anders. 

Zum Glück ist der Teig für die Ausstechplätzchen so hart, daß ich den jetzt nicht verarbeiten kann. Ich finde wieder kein Ende und muss mich zur Ruhe zwingen. 

Immerhin ist die Küche aufgeräumt und die Honigknöpfe kühlen weiter aus . Genug Boxen für meine Werke habe ich auch ausgegraben. 

Wirklich Schluss für heute. Ansonsten geht morgen gar nichts und ich muss doch weiter backen und diese Woche meine Päckchen los schicken. 

Derweil schneit es weiter. Vielleicht zieht die weiße Pracht mich morgen aus meinem Nest – sofern noch was da ist. 

Tschüss 

In Beutelchen 11 wohnt für mich ein Edelmarzipan Nougat Baumstamm

vor 6 Jahren

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