Weihnachten Schreinachten

Jetzt ist es fast so weit. Weihnachten steht haarscharf vor der Tür. Wir waren gestern Abend einkaufen. Es war schrecklich. Irgendwie hatte ich die naive Hoffnung es würde nicht so voll sein. War es aber und irgendwie schien jeder noch mindestens zwei Hände voll schreiende Bälger dabei zu haben. Ich muss dringend in unserem Stammladen anfragen wie es mit Assistenzhunden aussieht – ob wir dort auch in der Ausbildung rein dürfen. Die Tiere werden veterinärmedizinisch betreut, es ist also nicht so als würde man nen rumänischen Straßenhund direkt aus der Tötungsanlage mit in das Geschäft nehmen. Niemand der auf einen Assistenzhund angewiesen ist möchte vorher diskutieren. Es ist eben auch Sinn und Zweck des Hundes auch beim Einkauf zu begleiten und regulierend einzugreifen. Muss der Hund aber eben auch direkt am Ort des Geschehens üben dürfen. Ich war nach dieser Einkaufsschlacht so sehr angespannt, daß ich einen mundvoll Oatmeal direkt hinters Auto gekotzt habe… Mein Lahmacun mit viel Scharf und Pizzabrot ist aber anstandslos drinnen geblieben. Das Craving, was mir in den letzten Tagen so zu schaffen gemacht hat, ist nun auch wieder gut auszuhalten. Es gibt nichts schlimmeres als explodieren Hormonhaushalt und Depression. Da geht einfach nichts mehr. Manchmal hasse ich es wirklich eine Frau zu sein.

Heute ist Schwigermutters Geburtstag – es sind Kerzen für all die Liebsten an, die nicht mehr da sind.

Ich versuche es ruhig angehen zu lassen. Meine überstürzte Kuchenbackaktion konnte ich noch abbrechen. Das kann auch später gemacht werden. Ich fühle mich wirklich nach einem zweiten Morgen. Ich versuche ihn mir zu nehmen. Klappt so halb. Immer wieder stehe ich auf. Sammel Wäsche zusammen. Putze das Bad oder renne einmal durch das Haus ohne zu wissen was mein eigentliches Ziel ist. 

So ziemlich als erstes habe ich heute morgen die Lichter für unsere Liebsten, die nicht mehr bei uns sind, angemacht.  Ich lasse sie auch bis ins neue Jahr ‘brennen’. Ja. So muss das sein. 

Nein. So richtig mit meinem zweiten Morgen klappt es definitv nicht. Dafür macht sich emsige Betriebsamkeit breit. Mein Zimmer ist jetzt wirklich übernachtungsbesuchtauglich. 

Und auf einmal wurde es dann doch ziemlich hektisch. Kuchen backen, Restwohnung putzen, Training, essen, klingelnder Postbote (kleines Päckchen – ah, das ist Pferdchen!), klingelnder Vermieter und jemand vom Pferdehof, laute Stimmen (oh je, ich hatte den Schlüssel außen stecken lassen – worst case…). 

Eindeutig Pferdchen

Vermieter wollte den Wasserzähler ablesen. 

Kein Problem. Gut, daß Du da bist… Mein Hundchen ist gestorben… Ich möchte bitte ein neues haben. 

Große Knopfaugen.

Mädchen, natürlich darfst Du ein neues haben. Ich weiß doch wie es Dir geht. 

Umarmung und ein paar Tränchen. 

Fröhe Weihnachten. Grüße an den Chef. Wir sehen uns im neuen Jahr. 

Panikattacke in der Küche. Kuchen ist fertig. Trainiung auch – war gut und wichtig. Boden wischen lasse ich heute ausfallen. 

Gleich sind auch mein Schwesterherz und Neffichen da. 

Tschüss

vor 6 Jahren

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