Gewitter und Sturm

Nebel im Kopf, alles unwirklich, alles weit weg. Ich mache was ich machen muss. Dann ist nichts mehr. Keine Gefühle. Keine Gedanken. Gar nichts da. Ich sitze in meinem dunklen Zimmer. Regen und Sturm seit gestern Abend. Regen wird zu Schnee. Gewitter. Ungemütlich. Ich bin so müde. 

Ich habe mich gestern auf das Sofa gelegt und bin nur noch einmal kurz zum Abendessen machen aufgestanden. Viel kuscheln. Einkuscheln. Sicher sein. Der Sturm hat mich sehr unruhig werden lassen. 

Heute ist trainingsfrei, vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Alles drängt mich, das gestern verbockte Training nachzuholen. Technik üben. Mir beweisen, daß ich es kann. Mal schauen. Wenn es gut tut, ja. Wenn nicht nein. Trainingsfrei ist ein ‘heiliger’ Tag. Da kann ich es mir eher gestatten ruhig sitzen zu bleiben oder es eben nur auf Dehnen und Mobilisation zu beschränken. 

Treppe… was machen wir mit der Treppe. Es ist eine offene, geschwungene Treppe. Sie geht vom Keller bis nach oben. Man kann von oben, wenn man es ungeschickt anstellt, bis unten durchfallen. Mensch wohl nicht. Kleiner neugieriger Hund schon. Treppenschutz, ja. Natürlich, Welpi muss erst lernen Treppen zu steigen – vor allem langsam gehen und nicht springen, das ist wichtig für seine Gelenke. Vielleicht nehmen wir noch das Geflügelnetz von unseren Enten. Damals Flatterschutz, jetzt Welpenauffangnetz. Einfach auch um uns ein wenig Sicherheit zu geben. Er wird schnell zu groß sein um zwischen den Stufen durchpurzeln zu können. Er wird schnell zu groß sein um durch das Geländer zu schlüpfen. Aber jetzt? Zu neugierig, zu weit vorgewagt… Nein. Das muss nicht riskiert werden. 

Die Tage werde ich die Blumen einsammeln und im Keller parken. Wie Kleinkinder geht auch Hund durch seine Erkundungs- und Entdeckerphasen. Alles was einem lieb und teuer ist sollte vorerst außer Reichweite gestellt werden. Was bedeutet Wölkchen und Marvin Klumpfisk werden ersteinmal in einem Regal wohnen müssen. Auch Pandi und Teddy müssen von ihrem Stammplätzen auf unseren Nachtschränken weichen. Der Krempel unterm Bett sollte auch einen andern Platz finden und die Klorollen im Bad, bzw. WC, die so sexy in welpenhöhe stehen müssen auch erstmal, bis zu ihrem Einsatz, in den Schränken bleiben. Klar, am einfachsten wäre es die Türen alles zu zumachen. Sinnvoll ist es auf Dauer dennoch nicht. Lex wird am Anfang auch erstmal nur Teile des Hauses kennen lernen – auch um ihm zu zeigen, daß er zwar ‘Herzlich Willkommen’ ist, aber nur wir hier das Recht haben überall zu sein. Abgesehen von seinem Platz. Da haben wir nichts zu suchen. 

Zwei Wochen. 

Ich backe Brot, besser gesagt ich befülle den Brotbackautomaten. Ich bin doch ganz froh das Teil zu haben. Heute schmeiße ich Haselnüsse mit in den Teig. Eigentlich muss ich auch noch ein weiteres Brot backen. 

In meinem Zimmer häkel ich etwas. Ich habe von meiner Schwester Textilgarn bekommen. Lässt sich elendig mit häkeln, allerdings kann man daraus grossartiges Hundespielzeug machen. Es wird sich prima darauf kauen lassen – und das ist gerade jetzt ziemlich wichtig, sofern Tisch und Stuhlbeine verschont bleiben sollen. 

***

Wie gehts der Knoppes eigentlich? Nach so einem Ausbruch bin ich erstmal tagelang im Eimer. Es ist unheimlich anstrengend. Wie ein Marathon. Aber leider gehört es zu mir… Ich weiß nicht ob ich es jemanls wegbekomme. Vielleicht wird es einfacher zu händeln. Ich denke Lex wird mir dabei eine große Hilfe sein. Ich habe die Unruhe schon bemerkt, konnte aber nicht mehr gegensteuern. Bzw. habe es ‘falsch’ versucht. Da bin ich auch froh, daß er ein großer kräftiger Rüde wird. Ich denke ich brauche da eine sehr starken Impuls von Außen. Er wird mich anspringen müssen, bzw. mit ‘Gewalt’ aus der Situation holen müssen – in diesem Fall wäre es aus meinem Trainingszimmer raus gewesen. Am Ärmel packen und wegziehen. Wie wir das dann umsetzten wird sich zeigen. Vielleicht kommt es auch gar nicht mehr so weit, weil er vorher eingreifen kann und die Situation damit komplett abwendet. 

Ich war mir vollkommen klar, daß ich raus muss, konnte es aber nicht. Ich musste es fertig machen. 

Meine Laune ist heute auch schwer durchwachsen. Ich versuche mich anzutreiben, nicht im nichts zu versumpfen. Es fällt mir alles unheimlich schwer. Die Häkelei war anstrengend. Einige Mails und Nachrichten wechseln ihre Besitzer. Noch viel anstrengender als die Häkelei. Aber auch produktiv! 

Ich weiß immernoch nicht ob ich kurz in den Keller gehen sollte. Tatsächlich habe ich einen fiesen Muskelkater in den Oberschenkeln. Aber eben keinen auf der anderen Seite. Muskelkater sagt nichts über die Qualität des Trainings aus. Je nach dem wie ungewohnt die Belastung ist bekommt man einen oder eben nicht. Zu starker Muskelkater ist auch wieder absolut kontraproduktiv… 

Aber mein Kopf hält einfach nicht seinen Mund.

Ich bereite mein Essen vor, trainingsfrei, also Puddingoats (Pudding mit Haferflocken o.ä.) mit Erdbeeren. 

Und ehe ich mich versehe bin ich im Keller, aus ein bisschen dehnen und Mobilisation wird ein Nachholtraining und es ist sogar ziemlich gut. Trainingsfrei ist dann also morgen. Puddingsoats wandern in den Kühlschrank.

Ich fühle mich jetzt nach einer heißen Dusche deutlich besser. Mein Arm sieht schlimm aus, aber das ist der ‘Nachteil’ an Hautabschürfungen. Sie sehen von Tag zu Tag schlimmer aus. Bei mir entzünden sie sich leider auch jedes Mal, was wohl auch am Puhlen liegt… 

Das muss ich noch eben berichten und dann verabschiede ich mich für heute: 

Kurz bevor meine Mini gestorben ist, hat mich die fantastische Inken Jaacks angeschrieben. Es ging um ein letztes Fotoshooting. Leider waren wir zu spät dran, bzw. die Mini zu schnell. Wir haben Inken über Doginson kennen gelernt und irgendwie fühlen wir uns miteinander verbunden. Wir haben kurz in meinem FB-Beitrag über Fotos von Lex geschrieben. Um gleich Nägel mit Köpfen zu machen, habe ich sie heute angeschrieben. Sie hat gleich geantwortet und ja ich bin immer noch ziemlich gerührt und mir fehlen ein wenig die Worte. Ich glaub das wird was ziemlich cooles geben! 

Tschüss

vor 6 Jahren

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