Ich kann nicht mehr

Wir versuchen Normalität einkehren zu lassen. Wir versuchen das zu machen was wir immer machen – weiter. Es ist nicht einfach.

Das Wochenende habe ich mit mehr oder wenigen Angst- und Panikattacken verbracht. Immer wieder kam alles hoch. Immer wieder dieses Gefühl beobachtet und verfolgt zu werden. Dazu wieder diese Hilflosigkeit.

Jeder kann machen was er will. Jeder kommt durch. Sei es eine seltsame Freundin eines guten Freundes, die dringend darauf besteht ins Krankenhaus gebracht zu werden – sie kann sich nicht irren. Der Tee, den ich ihr gemacht habe war definitv vergiftet. Bei so einer wie mir muss man ja mit allem rechnen. Sei es die Frau meines Vaters mit ihrem Gottkomplex… Und ich mag nicht darüber schreiben.

Ja, die Liste ist unendlich lang. Keine Handhabe. Ich habe keine Rechte. Ich habe keine Möglichkeiten. Ich bin nichts wert.

Endlich hat es geklappt den nicht von mir autorisierten Beitrag bei Facebook zu melden. Die Funktion hat mehrer Tage gestreikt. Auch hier wieder das Gefühl von Macht- und Hilflosigkeit.

Schon am Freitag habe ich meinen Ex-Therapeuten kontaktiert. Ich hoffe ich bekomme diesmal eine Rückmeldung. Ich muss dringend was tun.

Mein Mann war gestern mittag für mich noch in einer Notdienst Apotheke. Ich hatte ja schon davon berichtet, von dieser Schwellung an meinem Ringfinger. Es hat sich ausgebreitet, Quaddeln und brennende Rötungen an meinen Oberschenkeln, beide Hände und Füße.

Es juckt so unheimlich. Gestern sind meine Finger zu kleinen Bockwürsten angeschwollen. Es kann nur eine Nesselsucht sein. Er hat mir eine Cortisonsalbe mitgebracht (vielen Dank liebe Birgit!). Die Salbe hat sofort Linderung gebracht. Weg ist es nicht. Gestern Abend und heut morgen musste ich wieder cremen. So ist es wenigstens aushaltbar. Vielleicht kann ich bald wieder meinen Ehering tragen.

Ich weiß nicht wie ich das bei einem Arzt abklären lassen soll, also hinkommen ist kein Problem. Nur kann mein Mann mich nicht begleiten. Lex lernt erst noch allein zu hause zu bleiben. Ich werde einfach nicht mit dem Arzt sprechen können. Seit dem Vorfall letzte Woche, habe ich immer größere Probleme einfach zu sprechen.

Gestern Morgen waren wir beim Bäcker. Es ist auch mit meinem Mann nicht einfach das Haus zu verlassen. Obwohl direkt an der Tür des Bäckers ein Nala-Flyer hängt musste die Verkäuferin ganz genau gucken kommen.

Passen Sie ja auf, daß es ihrem Hund nicht so ergeht wie Nala

Wie auch? Entweder rennt man uns hinterher oder man belästigt uns in irgend einer anderen Art und Weise. Dennoch fand auch sie diesen Vorfall ‘unschön’.

Ich habe vor dem Schaufenster gewartet und Lex gezeigt, daß das Bäckerschild ein freundliches Schild ist und er es nicht anknurren braucht.

Ich brauchte nicht nachfragen um zu wissen, daß wir Thema waren. Ich versuche wirklich mit der Sache abzuschließen. Man lässt mir aktuell aber keine andere Wahl!

Lex wird wachsen, es ist jetzt schon größer als Nala. Eines Tages wird das hoffentlich auch der letzte “besorgte Bürger” sehen.

Gestern Nachmittag sind meine Cousine und mein Schwiegersin vorbei gekommen. Es war so gut und wichtig für mich, daß sie da waren. Ein paar Stunden ohne Angst.

Ich brauch einfach ein paar Leute um mich herum. Leichter gesagt als getan. Es gibt niemanden. Mein Mann muss arbeiten. Ich bin alleine.

Training ja, nein. Durch die Schwellungen an meinen Fingern kann ich sie kaum zur Faust schließen. Jede mechanische Reizung von Außen verschlimmert die Schwellung. Abgesehen davon fühle ich mich auch einfach weiterhin zu schlapp. Das ist hier ist die längste Auszeit, die mir mein Dämon bisher eingebrockt hat.

Ich bin wie gelähmt. Den Morgen verbringe ich unter Wolldecken begraben auf meinem Sofa. Lex und ich waren kurz im Garten. Es schneit und er liebt Schnee. Nach dem er so wild getobt hat muss erstmal ausgiebig geschlafen werden. Gut. Ich kann heute nicht. Ich brauche viel, sehr viel Zeit für jeden Handgriff. Kein Kaffee, kein Tee. Wasser muss reichen.

Zur mich heute begleiteten Verzweiflung kommen stechende Magenschmerzen.

Bitte alles zu mir! Ich kann eh nicht mehr aufstehen.

Nein. Ich kann nicht zurück zu meinem Therapeuten. Die Krankenkassen wird es nicht zahlen.

Es ist ja nichts passiert.

Mehr will ich dazu nicht schreiben.

Tschüss.

vor 6 Jahren

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