Lebenszeichen und am Ende meines Weges?

In den letzten Wochen habe ich immer öfter das Gefühl am Ende meines Weges angekommen zu sein. Immer öfter stoße ich massiv an Grenzen, die ich nicht überwinden kann. Ich bin oft nur noch verzweifelt und am Ende meiner Kräfte. Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll und kann.

Ich habe an alle Stellen, die ich erreichen konnte, um Hilfe gerufen. Es hat keiner hat reagiert. Meinen Mann ist nicht bewusst gewesen in wie tiefen Wasser ich mich zur Zeit befinde. Wie überfordert ich mit der aktuellen Situation bin. Welch einen enormen Druck die paar Schreibereien, um die ich mich dringend kümmern muss, erzeugt haben und noch erzeugen. Dazu kommt ein Welpe, der meine ständige Aufmerksamkeit benötigt, zumindest aber ein waches Auge, Geduld und Ruhe.

Es hat am Wochenende mehr als deutliche Worte gebraucht. Es hat einige Tränen gekostet um mal wieder zu der Erkenntnis zu kommen, daß es jetzt eben so ist wie es ist und es total normal ist, daß ich so massiv reagiere. Wann war ich in den letzten Jahren so konsequent jeden Tag draußen? Wann hatte ich in den letzten Jahen so viele Termine Woche für Woche? Wann musste ich in den letzten Jahren so stark auf Menschen zu gehen? Abgesehen davon ist mir hier mein kompletter – wenn auch langweiliger doch für mich funktionierender – Alltag um die Ohren geflogen. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht vor einer neuen Herausforderung stehe. Sei es die täglichen Übungseinheiten mit Lex, oder die Tatsache, daß für nichts anderes im Moment Kraft und Energie da ist.

Aktuell kommt on top noch eine ganze Menge Papierkram dazu – der Schritt einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen war nicht leicht, jetzt auf das Ergenbis zu warten ist nicht unbedingt leichter (laut zuständiger Stelle ist mein Antrag gerade beim MDK gewesen, in den nächsten drei bis vier Wochen kommt dann der Bescheid). Reicht es für einen Schwerbehindertenausweis? Bekomme ich mein Merkzeichen (Begleitung)? Wie hört sich das überhaupt an? Schwerbehindert. Das Widerspruchsschreiben bezüglich der Kostenübernahme für Lex an meine Krankenversicherung ist raus. Ich konnte die Widervorlage bis auf diese Woche verlängern. Auch das ist schwer für mich. Mit den Menschen kommunizieren. Um Verlängerung bitten. In Kontakt treten. Nein. Das ist für mich eine enorme Belastung. Es setzt mich enorm unter Druck. Ich kann nicht einfach zum Hörer greifen und irgendwo anrufen. Auch E-Mails schreiben fällt mir inzwischen schwerer. Ich muss lang über die Formulierung nachdenken. Ich brauche eine Menge Anläufe um ein paar simple Zeilen zustande zu bringen.

In der letzten Woche kam dann auch noch ein Schreiben von der Rentenstelle ins Haus geflattert. Mir war ja klar, daß das Schreiben jetzt in den nächsten Wochen kommen muss… Ausgerechnet jetzt kommt es. Ich muss mich hinsetzten, muss über mich und meine Erkrankungen Auskunft geben. Ich muss mich mit mir und meiner Geschichte auseinander setzten. Es festhalten. Binnen vier Wochen muss der Verlängerungsantrag zurück geschickt sein. Natürlich muss auch ein ärztliche Einschätzung dabei sein – habe ich nicht. Gibt es nicht. Ich habe keinen Arzt, der mich bei dieser meiner Geschichte begleitet. Ich habe bisher niemanden gefunden, der abgesehen von ein paar dämlichen Sprüchen, mich begleiten will. Sich meine Geschichte anhören will und nicht in einem Fünfminutenwischiwaschi durchballert. Es reicht nicht einfach ein Pflaster drauf zu kleben.

Ja. Auch der Antrag ist von meiner Seite soweit ausgefüllt. Ich lege das letzte Schreiben meines Therapeuten bei – nope bisher keine weitere Rückmeldung. Wenn das nicht reicht, müssen die mich eben zur Begutachtung schicken.

Ich kann es aktuell nur “der Antrag” nennen. Bis auf das Warum und Weshalb Lex ist alles soweit ausgefüllt. Ich denke hierfür werde ich den Antrag auf Kostenübernahme für meine Krankenversicherung zu Rate ziehen. Ich bin aktuell nicht so gut in formulieren, also stebitze ich daraus.

Für mich ein schier unüberwindbarer Berg. Die Konfrontation damit ist auch eine Konfrontation mit mir. Meinen “Schwächen”. Meinem “Kaputt sein”.

Stück für Stück funktioniert auch nur bedingt. Es brennt noch ein Loch in meinen Kopf. Es hängen Fristen dran… Keine Chance es liegen zu lassen und auf einen besseren Tag zu warten. Aktuell gibt es keinen besseren Tag. Tage die schlimm sind, die sehr schlimm sind oder weniger schlimm. Aber nicht besser.

Training. Was ist mit meinem Training. Auch so eine Sache, die mir ein Loch in mein Hirn brennt. Je mehr ich versuche Stress herauszunehmen desto eher geht es nach hinten los. Ich habe soviel in meinem Leben aufgeben müssen. Soviel wurde mir genommen bevor ich es überhaupt hatte… Das jetzt bitte nicht auch noch. Klar, dafür wurde mir Lex geschenkt – so könnte man argumentieren, aber… aha aber… ich glaube das sind zwei paar Schuhe. Lex lässt mich heile werden – so hoffe ich… nein das Training auch. Ich habe den Faden verloren.

Heute Abend ist Welpengruppe. Endlich. Der kleine Mann braucht seines Gleichen. Gestern waren wir beim Tierarzt. Es gab die vorerst letzte Impfung. Tollwut kommt nach dem Zahnwechsel und einen gefühlten halben Liter Blut hat er da gelassen. Kam auch im hohen Bogen heraus gespritzt. Leximann hat sich derweil ordentlich kraulen und mit Käse ablenken lassen. Wir wollen schauen ob die Rohfütterung so hin haut und das geht am besten über eine Laborkontrolle – es haut nicht hin (Mehr dazu dann im Wochenrückblick: 7 auf Lex Barker Info).

Für morgen steht wieder eine begleitete Gassirunde an…

Und ich mache das was ich immer mache. Weiter.

Tschüss

vor 6 Jahren

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