Endlich Freitag und leichte Startschwierigkeiten

Die Nacht war bescheiden. Ich hatte wieder Albträume. Lex war in seiner Box, konnte also nicht helfen. Der Morgen startet schleppend. Ich schaffe es aber durch die Küche ohne Chaos anzurichten. Lex ist aufgedreht und maulig. Gleich früh haben wir schon eine Diskussion.

Mein Mann muss heute arbeiten. Ich versuche das Beste aus diesem Tag zu machen. Die Leichtigkeit von gestern ist verflogen und das obwohl wir auch einen wirklich guten Abend hatten. Aber ja, der Albtraum hat wieder einmal seine Gefühle bei mir gelassen und ich kann sie einfach nicht abschütteln. Die Gassirunde verläuft fast wiedererwartend gut – ich hatte keine große Lust (wohl eher fehlende Kraft, sowie Konzentration) auf die Runde und auf die Lektionen in Sachen Leinenführigkeit, Rückruf, Sitz und Platz unter Ablenkung. Zurück zuhause bin ich platt und möchte mich am liebsten hinlegen. Lex sieht das anders. Überhaupt ist er aktuell eher unruhig. Irgendwas macht ihm doch zu schaffen. Er hat sich gestern Abend unter den Achseln wund geleckt, scheint ihm auch heute nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Ich weiß nicht wo her das kommt. Eigentlich ist sein Geschirr so geschnitten, daß Schultern und Beine größzügigen Spielraum haben. Vielleicht weil es gestern nass geworden ist? Oder waren es die scharfkantigen Gräser auf der Wiese und am Bach, die ihn etwas geschnitten haben? Grasmilben? Er hat kleine Pünktchen an der kahlen Stelle am Bauch. Die Haut ist auch etwas rot. Allergie? Zucchini? Grasmilben. Kaum macht er die Augen zu, macht sich eine Fliege über ihn her… Ach! Er muss auch nicht jeden Tag einen guten Tag haben.

Ich kann mich heute schlecht durchsetzten, habe nicht die Kraft mich auf eine Boxendiskussion einzulassen. So lasse ich ihn laufen. Irgendwann wird er sich hinlegen und schlafen. Schlafen. Ruhen bedeutet nicht schlafen. Er ist ruhig. Er liegt in seinem Körbchen und schaut aus dem Fenster. Ich gehe zu ihm, streichel seinen Kopf, er dreht sich auf den Rücken, ich streichel seinen Bauch und höre mir seine stummen Hundesorgen an. Ich stehe wieder auf und er kommt zu mir auf das Sofa. Kuscheln. Er mag einfach Nähe haben.

Der Vormittag vergeht und es wird Zeit für mein Training und es war richtig richtig gut. Ich glaube die Sache mit den Chin-ups könnte mir doch gefallen! Ich fühle mich hinterher ausgesprochen gut. Schnell erledige ich noch einige Dinge im Haushalt. Dann setzten Lex und ich uns ein wenig draußen auf die Bank hinterm Haus. Sitzen einfach nur da. Nebeneinander. Genießen es draußen zu sein. Die Sonne und die kühle Luft. Wir haben viel vor miteinander und werden noch eine ganze Menge lernen.

Mein Mann kommt bald nach hause. Wochenende.

Tschüss

vor 6 Jahren

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