Freitag und viel Regen

Seltsame Nacht, seltsamer Abend, seltsamer Morgen. Nicht einschlafen, nicht duchschlafen und nicht richtig wach werden können. Das fasst es eigentlich sehr gut zusammen. Ich habe mich wohl zu früh auf eine angenehm kühle nacht gefreut.

Meine Stimmung heute spielt wieder mit mir Pingpong. Es regnet Bindfäden und meine Lust ins Feld zu gehen ist gleich Null. Stattdessen verliere ich mich in der Küche an winzigen Kleinigkeiten. So schneide ich das Stückchen Salatgurke und Wassermelone für Lex in besonders schöne gleichmäßige Stücke… Um nicht im Nichts zu versumpfen setzte ich mich an den Esstisch und zeige Lex wo und wie er sich hinsetzen soll. Gern zwischen meine Beine parken. Im Anschluss regnet es noch immer. Die Gassirunde findet im Garten statt. Es gibt ein ausgelassenes Spiel in einer großen Pfütze auf der Terrasse. Danach zieht sich jeder in seine Ecke zurück. Ich hänge meinen Gedanken nach und Lex wilden Träumen, die sich in zuckenden Pfoten und leisen bellen äußern.

Von der Leichtigkeit, die ich gestern gespürt habe, ist heute nicht mehr viel übrig. Der Tag fühl sich schwer und endlos an. Eigentlich hatte ich eine kleine Vorfreude auf das heutige Training. Mir fällt es schwer sie wieder zufinden. Vielleicht nachher im Keller.

Das Wochenende wird ruhig. Für Sonntag ist ein Gammeldate mit Cousinchen, Schwiegersin und Zwerg geplant. Um ein entspanntes Kennlernen zu ermöglichen, wird einfach der Dönermann in Anspruch genommen. Aber dann wird es auch wieder Zeit für kulinarische Selbstverwirklichungen. Mein Mann hat schon eine Auswahl an guten Fleisch getroffen.

Ich habe mich gestern in eine wilde Suchaktion gestürzt, die ich kaum abbrechen konnte. Ich habe Rebecas alte Bürste gesucht. Unauffindbar. Ich hatte sie vorsichtig in einer Tüte in meinem Regal verstaut. Einfach um die paar Haare die sich daran noch befunden haben nicht verloren lassen zu gehen. Ich hatte versucht daraus ein paar Filzperlen zu machen. Im Regal ist der Beutel nicht. Auch nicht dahinter oder in einer meiner wenigen Kisten, die dort stehen. Ich habe mich richtig in Rage gesucht und war völlig aufgebracht und durchgeschwitzt. Eine klassische Situation aus der mich Lex später retten soll. Dumm nur, daß er brav vor dem Treppengitter unten im Flur gessesen hat. Irgendwann habe ich dann doch klar sehen können. Ich habe alles abgesucht. Wahrscheinlich habe ich sie bei meiner letzten Aufräumaktion “gut weggepackt”. Also auf nimmer Wiedersehen an einem sicheren Ort verstaut – wie es immer ist, wenn man auf etwas ganz besonders Acht geben will. Ich konnte mich losreißen, die Situation unterbrechen. Ich bin kalt duschen gegangen. Momentan darf ich mein Zimmer mit keinem Blick würdigen. Allein schon das Schreiben darüber lässt es in meinen Fingern kribbeln. Ich muss das Teil einfach finden. Sofort ist diese Unruhe wieder da, die solang unterschwellig in mir brodeln wird bis ich entweder diese Bürste gefunden habe, oder es irgendwie vergesse.

Nach der Stunde Training mit anschließenden “Action”-Bildern, gehen bei mir die Lichter aus und bei Lex an. Die Einheit Kreuzheben war wirklich richtig gut. Jedes Mal denke ich, es ist nicht möglich noch mehr Gewicht zu bewegen – doch ist es und das ist super cool.

Vegeta hat kein Bock auf Action – Bardock setzt sich dann eben still daneben.

Ich poste die Trainingsbilder, stopfe mir mein Porridge rein und kämpfe hart mit meinen Augenlidern. Ich müsste noch das Bett frisch beziehen und staubsaugen. Später, morgen, nicht jetzt.

Tschüss

vor 6 Jahren

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