Aufregendes Wochenende und Ruhekern

Das Wochenende war gut aufregend. Samstag Stadtraining mit Lex, am Abend allein zuhause und am Sonntag endlich wieder Besuch von Cousinchen, Schwiegersin und Zwerg. Ist ja ganz schön winzig so ein Baby.

Ich hatte dann doch weniger Berühungsängste als befürchtet, dennoch möchte ich so einen Knirps nicht geschenkt haben! Respekt an die beiden! Es hat gut getan alle Mann endlich mal wieder da zu haben.

Der Morgen startet schleppend. Kaum Leben in dieser Knoppes. Es ist schwer mich zum Gassi aufzuraffen.

Komm, lass uns unser Revier checken, das wird lustig!

Und das wurde es dann auch. Top an der Leine, wir sind zusammen gelaufen und haben etwas mit der Frisbee gespielt. Meine Lebensgeister hat das ein bisschen geweckt. Zurück im Nest gibt es Kaffee und ich bereite mein Futter vor. Der Döner gestern hat mir jetzt nicht so richtig gut getan. Hatte die ganze Nacht Bauchweh und am Morgen ist es kaum besser.

Seit ein paar Tagen habe ich das Gefühl als sei in mir ein Kern aus Ruhe. Drum herum brodelt es noch, ja. Aber irgendwie ist da eine Ruhe in mir, die ich so nicht kenne. Am Samstag in der Stadt ist mir das besonders deutlich geworden. Obwohl ich mich rundum aufgelöst gefühlt habe, war da noch etwas anderes. Wir sind früh los, noch vor Geschäftsöffnung und bei Nieselregen. Stadt light, zum Kennenlernen für Lex und zum Gewöhnen für mich. Eigentlich wollten wir nur etwas am Parkplatz sitzen und alles auf uns wirken lassen. Lex hat sich aber so gut gemacht, daß wir dennoch los sind. Bevor es dann richtig los ging, hatte ich einen völligen Blackout. Keine Ahnung wo, wie, was machen mit Hund an der Leine. Immer wieder war da die Panik, aber auch der Wille das jetzt zu machen und zwar gut zu machen. Was wir nicht wussten, es gab ein kleines Stadtfest und so war schon früh eine Menge los. Eigentlich schrie alles in mir nach Abbruch – nein. Weiter. Nur ein Stück näher ran und gucken. Ok. Geht doch. Gehen wir noch ein Stück weiter. Meine Konzentration war voll bei Lex und er war voll bei mir. Kreuz und quer sind wir gelaufen. Ziemlich zum Anfang ist mir ein Typ entgegend gekommen, wild gestikulierend und auf Lex deutend, irgendso ein abgerissenes Hemd. Die Hand austreckend habe ich immer wieder laut Nein in seine Richtung gerufen. Die Haltung empfand ich schon als bedrohlich, dieses grade auf jemanden zugehen. Irgendwie habe ich dann auch meinen Mann verloren. Wir wollten zur Bank, ich kenne mich in dem Städtchen nicht aus, wusste also nicht wo lang. In dem Moment habe ich mich ziemlich im Stich gelassen gefühlt. Ich habe ihm erklärt, daß ich diese Situation als sehr bedrohlich empfunden habe und dadurch so abgelenkt war, daß ich nicht auf ihn achten konnte. Der Typ kam dann tatsächlich auch noch hinter uns her. Diesmal hat mein Mann ihn sehr deutlich weggeschickt. Irgendwie wurde bei mir dann der Ruhekern aktiv und ich konnte mich mit Lex hinsetzten und einfach alles auf mich wirken lassen. Irgendwie hatte ich einfach das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben. Egal wer oder was kommen mag, es kommt ich an mein Welpchen dran!

Eine gute Stunde sind wir durch die Stadt. Immer wieder von kleinen Guckpausen unterbrochen. Obwohl bei mir die Panik an der Oberfläche gebrodelt hat, ich teilweise weinend auf einer Bank gesessen habe, war ich in mir drinnen völlig ruhig. Ich weiß nicht was das ist. Woher es kommt. Aber es gefällt mir! Dieser Ausflug hat mich und Lex ziemlich geschafft. Samstag war mit uns dann auch nicht mehr viel los. Aber diese Ruhe ist immernoch da.

Bankdrücken steht heute an. Lex legt sich unaufgefordert in seine Box und als ich fertig bin kommt er mich angrinsend wieder heraus. Ich mach mein Sozialmediazeug und gehe wieder in mir verloren. Die Ruhe ist da, aber auch alles andere. Überfordert mich schon auch sehr.

Abwarten wie sich das entwickelt.

Am Samstag ist das Eingangschreiben für meinen Antrag gekommen. Irgendwie hatte ich es im Gefühl, daß das jetzt kommen wird. Das nächste offizielle Geschreibsel kann dann nur von meiner Rentenversicherung sein und da habe ich so gar kein gutes Gefühl. Ich bin noch nicht soweit wieder arbeiten gehen zu können. Dafür ist alles zu fragil.

Tschüss

vor 6 Jahren

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