Alltag und was neues gelernt

Samstag war großartig. Stadttraining, Eis, ich habe ein Spiel für die Playsi bekommen und fast bis in die Nacht gezockt. Der Sonntag war grausam. Gefühlstechnisch grausam. Ganz arg Sonntag, wenn man es so sagen mag. Ich hatte den ganzen Tag sehr mit Verlustängsten zu kämpfen. War immer den Tränen nahe und dazu kam dann auch noch eine handfeste Diskussion mit meinem Mann. Natürlich wieder wegen Lex. Mir ging es schlecht und das dann auch noch on top. War einfach viel zu viel für mich. Eine Weile habe ich im Bad gesessen und nur geweint. Ich habe seit langem mal wieder ernsthaft mit dem Gedanken gespielt an mir herum zu schneiden. Selbstschädigendes Verhalten habe ich schon lange nicht mehr benutzt um Stress abzubauen – zumindest kein offensichtliches schädigendes Verhalten. Kein Überfressen. Kein Erbrechen. Kein Schneiden. Kein Kratzen. Kein übermäßiger Sport. Mir fällt jetzt auch nichts ein womit ich mich sonst mehr oder wenige bewusst selbstgequält oder mir geschadet habe. Doch vielleicht habe ich länger als ich konnte an der Konsole gesessen. Ich war einfach zu sehr gefesselt. Ich steh eben auf Dinos! Trotz Medikation bin ich mir selbst kaum Herr geworden.

Gegen Sonntag Nachmittag sind Cousinchen, Schwiegersin und Zwergi vorbei gekommen. Mein Mann und ich hatten vorher Prasselkuchen gebacken – habe ich ganz ohne Systemausfälle überstanden. Für den Abend haben wir uns Pizza gewünscht. Wir waren dennoch kurz davor alles abzusagen. Aber die Drei tun uns einfach auch unheimlich gut. Was an diesem Sonntag wohl echt auf Gegenseitigkeit beruht hat. Ein Baby ist eben eine Hausnummer. Wir waren zusammen ein paar Schritte im Feld unterwegs. Lex brav, bester Mann! Den ganzen Abend überhaupt. Auch Baby war friedlich. Cousinchen und ich haben es jeweils anders herum wahrgenommen. Interessant wie sehr die eigene Wahrnehmung doch verzerrt wird. Reden zahlt sich auch hier wieder aus. Es ist nicht alles so wie es scheint und oft bleiben auch nur die schwierigen Dinge in Erinnerung und nicht das was wirklich zählt.


Ich habe einen abartigen Carbkater, Kopf- und Bauchschmerzen und meine Zunge fühlt sich an, als hätte ich an etwas pelzigen geleckt – Lex hat nicht mit im Bett geschlafen!

Mein Mann geht eine Runde mit Lex. Schön zu sehen wie sich ihrer Beziehung immer mehr vertieft. Gestern hat Lex bei meinem Mann eingekuschelt auf dem Sofa geschlafen. Toll!

Es dauert lang bis sich meine Lebensgeister melden. Ehe ich weiß wo die Zeit geblieben ist, ist es fast schon Nachmittag. Das Training ruft. Ich tu mich schwer. Deload steht an. Ich tröste mich damit das es schnell geht. Draußen wird es dunkel, es regnet leicht.

Dann ist der Tag auch fast vorbei. Schnell und ohne eine Spur zu hinterlassen. Nein, das stimmt so nicht. Lex und ich sind heute einen sehr großen Schritt weiter gekommen. Stimmt so auch nicht. Ich bin endlich zu ihm aufgeschlossen.

Tschüss

vor 6 Jahren

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