Nein nein nein

Nein. Nein. Nein. Wir sind im Regen unterwegs. Eigentlich wäre heute “Kindernachmittag” – mein Mann würde eher nach hause kommen. Uneigentlich habe ich morgen aber einen Termin. Eigentlich habe ich am Sonntag gefragt ob “Kindernachmittag” ist. Eigentlich habe ich gesagt, daß wir ja heute einen Termin haben (Training mit Lex), an den morgigen habe ich nicht gedacht. Eigentlich hat mein Mann gesagt, daß das egal ist – weil es mir am Sonntag so schlecht ging, sieht er es als sinnvoll und überhaupt kann er nicht immer in der Firma ankündigen sich die “Kindernachmittage” frei nehmen zu wollen und es dann doch nicht tun… Heute Morgen dann, Nö – Morgen muss ich ja den Vormittag frei nehmen. Toll. Wenn ich nicht an jede Eventualität denke, habe ich halt Pech gehabt. Hab mich auch nur gefreut…

Meine Anspannung überträgt sich auf Lex und einmal mehr wundere ich mich warum Lex auf unserer Runde so maulig unterwegs ist. Er springt sogar an mir hoch. Ich spüre seinen Frust. Er lässt sich nur schwer beruhigen. Erst auf halben Weg nach Hause, merke ich wie steif ich gehe. Wie verkrampft mein Inneres ist. Ich schaffe es, mich frei zuschütteln.

Es hält leider nicht lang an. So sitze ich im Halbdunkel und grübel. Natürlich habe ich das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. Ich habe nicht an alle Termine gedacht und nicht jedes Szenario abgefragt. Ich habe versagt. Entsprechend gestaltet sich der Vormittag.

Deload Kreuzheben, also praktisch nur Aufwärmen, 5×10 mit niedrigem Gewicht und im Anschluss die Assistenzübung. Das wars dann auch schon.

Zwischendrin muss ich dringend den Haushalt erledigen. Es dürften sich auch Wäscheberge angehäuft haben.

Ich sitze im Keller. Heule mir zum zweiten Mal an diesem Vormittag die Augen aus. In der Küche liegen Berge an Frostfleisch, die verarbeitet werden müssen. Die Menge ist zu gering um sich selbst zu kühlen. Es ist schon stark angetaut. Truhe und Kühlschrank sind voll – Dank einer unbedachten Planänderung. Knorpel muss gewolft werden – das Gewinde des Fleischwolfs bricht. Dann an anderer Stelle weiter. Mir fehlt eine Info um das Fleisch weiter zu verarbeiten. Die Kommunikation geht an meinem Mann vorbei. Er versteht nicht was ich von ihm will. Ich kann nichts weg packen, die Küche nicht reinigen. Ich kann mir also auch kein Essen machen.

Keller. Ich breche das Training ab. Ich kann mich nicht darauf einlassen. Schon gar nicht ohne hinter was zu essen zu bekommen. Ich nehme meine Beruhigungspillen wohl eine mehr als sonst und gehe in mein Zimmer. Ich will heute niemanden mehr hören und sehen.

Das ist wieder einer der Tage an denen ich meinem Leben mit Freuden ein Ende setzten würde. Nein. Ich muss warten bis es von alleine aufhört. Morgen um Morgen wache ich wieder auf und versuche das Beste daraus zu machen. Heute hat es nicht geklappt.

Ich versuche zu schlafen.

Tschüss

vor 6 Jahren

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