Sinnlostermin und Kopfmus

War gestern wohl alles zu viel.

Gestern Abend dann noch Termin zwecks Einzeltraining. Mehr oder weniger abwesend habe ich daneben gesessen und meinen Mann das Feld überlassen.

Heut Morgen durfte ich einen Moment länger schlafen. Trotz Medikamente hatte ich Albträume. Am Vormittag gabe ich einen Termin bei einem Therapeuten. Den Termin habe ich über die Vermittlungsstelle der KVN bekommen. In dem Gespräch wird dann die Dringlichkeit einer Behandlung geklärt, dann gibts einen Zettel und ich darf mich wieder bei der KVN melden… Soweit so unkompliziert. Vorort dann steht noch jemand an der Tür. Therapeut schaut mich an.

Nö, kann nicht sein, daß sie einen Termin haben.

Gut, dann eben nicht. Ich habe keine Lust mich hier auf Diskussionen einzulassen und gehe. Mein Mann hat sich zwar extra einige Stunden frei genommen um mich fahren zu können, aber ist ja auch nur seine Zeit. Kaum sind wir losgefahren klingelt das Handy meines Mannes. Der Therapeut – ich hätte doch einen Termin, der andere hätte sich in der Woche geirrt…. Na das geht ja gut los. Also wieder zurück. Was soll ich sagen. Es ist eben ein Erstgespräch von dem ich mir nichts erhoffen kann. Wir streifen alle möglichen Themen. Sprechen kann ich aufgrund der Dröhnung von gestern ziemlich gut. Dennoch fehlen mir entscheidenden Informationen. Das ist dann der Punkt wo mein Mann ins Spiel kommt. Er kann mir die passenden Worte sagen um wieder Zugriff auf mein Hirn zu bekommen, oder er erklärt kurz in ein zwei Sätzen was ich nicht sagen kann. Lustigerweise habe ich heute keinen Zugriff auf die Information warum mein Mann wichtig bei Terminen ist. Heute bin ich allein im Gespräch. Mann und Lex warten vor der Tür. Geht ja auch. Nur ist es eben wenig zielführend. Der Therapeut empfiehlt mir eine tolle Arztpraxis von der er nur positives berichten kann. Ach echt? Die haben mir die Pillen verschrieben und dann ihr Terminmanagement nicht in den Griff bekommen. Keine neuen Pillen ohne Termin. Ergo keine Pillen mehr vor Termin. Er spricht von dem ein oder anderen Behandlungsansatz, der für mich evtl. sinnvoll währe. Letztendlich schreibt er mir den Zettel. Trauma-, bzw. Tiefenpsychologie. You dont say.

Nein. Hier hätte ich mich eh nicht wirklich wohl gefühlt. Also setzte ich mich gleich an den Antragsfeinschliff für die Traumapsychologin ohne Kassenzulassung. Das alles nur weil eben es ein bestimmtes Kontingent an Zulassungen gibt. Nicht mehr nicht weniger. Ganz egal ob ein erhöhter Bedarf besteht oder nicht. Natürlich muss ich an den Antrag einen Zettel heften an dem Adressen, Telefonnummern, Daten, Uhrzeiten und Länge der Wartelisten sämtlicher Psychologen und Therapeuten stehen, die ich in den letzten Wochen kontaktiert habe – fast so wie beim Arbeitsamt. Hierbei hilft mir sicher der Mailkontakt zur Kasse weiter, in dem ich nach Therapeuten mit freien Plätzen gefragt habe. Bekommen habe ich Namen. Angerufen haben sowohl mein Mann als auch ich. Nur Termine gibt es für mich nicht. Nein. Nein. Ich darf nicht darüber nachdenken. Ich muss hier Ressourcen verschwenden, die ich eigentlich für meinen Alltag bräuchte.

Mein Hirn ist Mus. Das gestern in den Wäschekorb geparkte Fleisch (durchwachsenes Muskelfleisch, Innereien, Blättermagen und Pansen, dazu die Gänsehälse die ich noch wolfen konnte MERKE! Wolf ist kein Cutter!), ist heute soweit angetaut, daß ich es durchmischen und portionieren kann. Mein Mann hat am Vorabend noch Fleisch im Stück in Würfel geschnitten (bei mir ging ja nichts mehr) und das schon in die Rationsdosen gepackt und in die Gefriertruhe gestellt (der Schweinenacken wurde ausquartiert, am Wochenende gibt es wieder pulled Pork). Den Knorpel konnten wir nun nicht mehr zerkleinern, den gibt es dann eben jeden Abend als Kausnack im Anschluss ans Futter. Ja. Rohfütterung ist schon bisschen was an Arbeit. Mein Mann hat mir noch auf einen Zettel geschrieben wie viel Fleisch in die Dosen muss. Beste Brainoutarbeit. Also Küchenhandschuhe an und fröhlich los gematscht.

Obwohl mein Kopf Mus ist, habe ich Lust aufs Training. Es wird ein wahrer Kreislauftanz, ich schlage mich aber durch und es tut einfach nur gut.

Mehr mag ich heute nicht schreiben.

Tschüss

vor 6 Jahren

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