Post und falsch

Als hätte ich geahnt was da im Briefkasten liegt… Es kam Post von der DRV. Eigentlich erwartet und auch völlig zu Recht. Dennoch führt es mir sehr deutlich meine eigene Sackgasse vor Augen. Es wird um Stellungnahme bezüglich fehlender medizinischer und therapeutischer Behandlung gebeten. Meine medizinische Odyssee düfte hinreichend bekannt sein. Ich habe auch daran gedacht, daß es für die DRV doof aussehen könnte, wenn ich jetzt entgültige ohne medizinische Begleitung dastehe. Aber ganz ehrlich? Soll ich mich von Menschen behandeln lasse, denen ich kein Stück weit traue? Bei denen es mir nach jedem Besuch deutlich schlechter geht als vorher? Die mir Medikamente verschreiben, die ich dann Dank katastrophalen Terminmanagment wieder absetzten muss – weil es eben ohne Termin keine Folgeverschreibung gibt. Muss ich mir anhören, daß ich eh nicht gesund werde wenn ich auf Begleitung bei Terminen bestehe. Wenn ich dies und jenes nicht mache würde eh nichts besser werden und überhaupt die Kinder in Afrika (ja, wirklich wahr “Was würden Sie denn tun, wenn sie in Afrika leben würden?! Bei dem “Psychiater” wundere ich mich bis heute, daß sich noch niemand in seinem Vorgarten aufgehängt hat. Er war auch steif und fest davon überzeugt, daß mein Mann mich misshandeln würde. Als Autor wäre er sicherlich eine Bereicherung für die Menschheit gewesen. Nicht aber als Psychiater) – es aber mit meinem damaligen Therapeuten genauso und nicht anders besprochen war um eben den Schaden für mich möglichst gering zu halten… Müßig. Müßig darüber nachzudenken. Es ist jetzt wie es ist. Ja. Ich hätte. Müsste. Könnte. Nein. Ich habe für mich entschlossen es so zu tun, wie ich es getan habe. Ergo muss ich auch mit den Konsequenzen leben. Die da im schlimmsten Fall wohl ein Gutachten wären.

Ich habe auch nicht geglaubt, nach meinem stationären Aufenthalt nicht wieder arbeiten zu können. Für mich war es ein Zwischenstopp. Eine Verschnaufspause. Nicht der Anfang vom Ende.

Ich habe noch gestern Abend ein Schreiben aufgesetzt. Den Zettel für die medizinische Stellungsnahme geht an meinen Prof. Krüger. Wenn man von Regelmäßigkeit schreibt, dann denke ich an ihn. Aufgrund seiner Tätigkeit in Klinik, Forschung, etc. pp. ist bei ihm keine regelmäßigere Betreuung möglich als eben ein, zwei Mal im Jahr.

Auch heute wird mir nichts anders übrig bleiben als mich im dunklen Wohnzimmer zu verkriechen. Es ist einfach nichts da. Leer. Völlig leer.

Inzwischen sind vier Wochen seit der Botox-Behandlung vergangen. Zeit um einen handvoll Fragebögen auszufüllen. Oft verbessert sich mein inneres Chaos, die Depression und alle Anhängsel deutlich. Diesmal bin ich mir nicht so sicher. Ich hatte doch in der letzten Zeit einige fiese Abstürze.

Ich versuche krampfhaft nicht im Tag zu versacken. Bleibe in Bewegung, auch wenn es mit dem Gassi heut morgen nicht geklappt hat… Nur nicht versacken. Vergeblich. Ich stehe neben mir. Wie in Watte gepackt. Kaum etwas dringt zu mir durch, Immer wieder versuche ich mich aus meinem Nebel zu befreien. Kaum geschafft, kommt es mir sinnlos vor. Das Gefühl falsch zu sein mischt sich in die Leere. Falsche Entscheidungen, falsches Verhalten, falsches Ich, falsches Leben. Falsche Zeit. Falscher Ort. Falsch. Falsch. Falsch. Ich liege im Garten. Schaue in den Himmel. Beobachte die Schwalben. Versuche dabei irgendwas zu spüren. Die Sonne, den Wind, die kalten Betonfliesen in meinem Rücken. Es kommt nicht wirklich an.

Ich mag nicht mehr.

Tschüss

vor 6 Jahren

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