Nein nein nein

Es ist gestern Abend noch ziemlich eskaliert und ich schäme mich sehr dafür. Viel zu spät erst habe ich wieder an meine Notfallmedikation gedacht – nicht das Zeug zur Beruhigung, sondern das Zeug was mich gut abschießt, denn anders war es nicht mehr auszuhalten. Ich weiß nicht wann ich mich das letzte Mal geschnitten habe. Es muss ewig her sein. Jetzt weiß ich wann es war. Gestern Abend. Danach habe ich geheult und dann geschlafen. Die Nacht war wenig erholsam. Lex hat jetzt wieder ein Bellphase. Entsprechend oft hat er uns geweckt. Durch das Medikament schrecke ich hoch, werde aber dabei nicht wirklich wach.

Der Morgen ist sehr anstrengend. Ich versuche noch ein wenig zu schlafen. Einen zweiten Morgen zu beginnen. Es klappt nicht wirklich. Lex weiterhin bellfreudig, schlägt beinahe bei jedem Auto an. Nach zwei Hundeeis und einer Wärmflasche – die über Nacht in der Gefriertruhe lag – kommt er langsam zur Ruhe. Es hat in der Früh geregnet und die Temperatur ist relativ angenehm. Dennoch hat er sich auf der Wärmflasche zusammen gerollt. Durch das dicke Gummi ist die Flasche angenehm kühl, nicht beissend kalt wie es Kühlakkus nach einem Moment Hautkontakt werden.

Ich habe doch diese coole “Todessternlampe” im Wohnzimmerhängen. Ratet mal was gestern abgestürzt ist. Ja, natürlich bisher ist noch jeder Todesstern abgestürzt – aber musste das ausgerechnet auch noch gestern passieren. Die kleine Halterung, die die Lampe über den Sofatisch hält, ist einfach zerbrochen. Benebelt vom Medikament hat es eine Weile gedauert bis ich verstanden habe was passiert ist. Es hat auch ziemlich gekracht, obwohl die Lampe noch an der Decke hängt und nen guten Meter über dem Boden schwebt.

Ein zusätzliches Störfeld in meinem Nest.

Ich habe gestern ein Bild von meiner Bommel bekommen. Ihr geht es gut und sie ist fit. Schon 10 Jahre alt mein kleiner Schinken. War die richtige Entscheidung. Auch wenn sie bis heute weh tut.

Nein. Nicht mein Tag. Nach dem man dann auch noch meine Depression ins lächerliche zieht, ist es bei mit für heute vorbei. Ich roll mich auf mein Sofa zusammen. Höre mir Warrior Cats an und versuche den Tag möglichst unbeschadet zu überstehen.

Da helfen sicher Brezeln und Wein…

Nein. Ich habe auch kein Interesse daran die Nachrichten zu lesen, die danach kommen. Ich bleibe dann doch lieber für mich. Es klappt einfach nicht Teil zu sein von irgendwas anderem. Ich kann beim bestehen Willen auch nichts lustiges an der Art spaßig gemeinten Äußerungen erkennen. Für mich ist das hier alles bitterer Ernst. Für mich geht es hier um nichts weniger als mein Leben. Es gibt Dinge die angebracht sind und Dinge die eben nicht angebracht sind.

Ich versuche meine Enttäuschung im Keller los zu werden. Natürlich klappt es nicht und so sitze ich zwischen meinen Gewichten und weine. Lex ist oben geblieben. Zwei mal höre ich ihn jaulen, dann kommt er zu mir und leckt mir das Gewicht. Legt sich neben mich, bis es vorbei ist.

Zum Einzeltraining gehe ich heute nicht mit. Ich will niemanden sehen.

Tschüss

vor 6 Jahren

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