Montagsblues und alleine

Mein Mann hat Lex heute Morgen in die Hundepension gebracht – erstmal für sieben bis zehn Tage. Eigentlich wollten wir in dieser Woche langsam damit beginnen. Im Fokus steht vorallem Kontakt zu anderen Hunden und ja, auch die Vorbereitung für den Fall der Fälle. Letzte Woche war mein Mann mit Lex allein zur Trainingsstunde. Ich bin zur Zeit so depressiv wie schon lang nicht mehr. Wie soll ich eine souveräne Führung übernehmen wenn ich nicht mal in der Lage bin mir selbst was zu essen zu machen? Unsere Trainerin hat uns nahe gelegt Lex eine Auszeit zu gönnen. Seine Hormone und dazu noch meine Depression, es ist einfach eine Mischung, die nur in Frust und noch mehr Frust enden kann. Das ist für alle Seiten einfach nichts. Aus der Situation nehmen, entspannen. Lex kann sich mit anderen Hunden austoben und ich kann mich in mein Loch verkriechen ohne über die Anstrengung mich um Lex kümmern zu müssen schier zusammen zubrechen.

Eine Lösung, die für alle Beteiligte von Vorteil ist. Trainerin und Betreiber der Pension sind im engen Kontakt. Er wird Spaß haben.

Ich fühle mich derweil ziemlich verloren im großen Haus. Training, ich versuche es. Kreuzheben klappt auch relativ gut. Bei 5×10 im Anschluss muss ich dann aber doch aufgeben. Meine Beine zittern einfach zu stark und ich kann die Stange nicht einfach fallen lassen. Ich höre etwas Musik, die mich sofort triggert. Es ist eigentlich ganz egal was ich mache. Es ist gerade alles nicht richtig.

Wir hätten letzte Woche fast einen Flug noch Schottland gebucht. Wir haben ja nun durchaus ein wirklich ganz freies Wochenende + Montag. Am Sonntag ist nämlich Welpentreffen zu dem wir eigentlich hin wollten. Ohne Lex, aber eher wenig sinnig. Also haben wir überlegt was man machen könnte. Es gibt einen Filmtierpark, die eine Hyäne haben. Ein Königreich für ein Date mit einer Hyäne! Die sind so toll! Das ist dann aber doch zu kurzfristig und ich glaube aktuell sind dort auch noch Sommerferien und irgendwie fühlen sich Filmtierparks komisch an… Hat was von Zirkus. Etwas in dem Tiere nichts zu suchen haben. Bei meiner Stimmung würde mich das Tier sicher auch fressen. Ansonsten läuft noch Jurassic World – ich liebe Dinos! Dinos und Popcorn – gut in dem Kino gibt es keine Nachos, ich muss also auf Popcorn (ja süß) mit Käsedip verzichten. Ich weiß nicht ob der Film auch noch am Wochenende laufen wird. Wäre dann wohl eher was für jetzt kurzfristiger. Aber bin ich gerade wirklich außenweltkompartibel?

Wir könnten auch nach Edinburgh…. also… ich mein ja nur. Mir geht es da immer sehr gut und eine wirkliche Auszeit wäre es wohl… *flöt*

– Das könnten wir tatsächlich!

Flug wäre Freitag Abend 21 Uhr und am Montag gegen 12 Uhr. Das frisst doch einiges an Zeit. Donnerstag? Nein. Da habe ich einen Termin in der Beratungsstelle. Zur Zeit findet das Military Tattoo in Edinburgh statt. Karten gibt es wohl keine mehr, ähnlich sieht es mit erschwinglichen Zimmern aus – NEIN, ich bin in Edinburgh völlig symptomfrei! Ich kann mich dort frei bewegen. In Geschäften, in Menschenmassen, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Aber nein. Etwas verschieben und wir könnten deutlich mehr draus machen. Gibt es eben nicht gleich eine Aktutherapie für Nopfi. Vielleicht darf ich eines Tages ganz dort bleiben.

Ach was auch immer. Ich muss abwarten wie sich Lex in der Pension macht und was der Termin am Donnerstag ergibt. Jetzt seufze ich mich durch den Tag. Ich weiß nicht was meine Situation gerade so massiv verschlechtert. Ist es das berühmte “es wird schlimmer bevor es besser wird”, oder verschiebt sich wieder was?

Nein. Es ist ein Loch was mich verschlingt. Dunkel. Leer. Nichts.

Tschüss

vor 6 Jahren

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