Samstags Sonntagsblues

Die verfrühte Verlustangst nagt sehr an mir. Lex ist außerordentlich anhänglich. Wir waren gestern im Deister unterwegs. Er macht sich wirklich gut trotz vernebeltem Hirn. In der Nacht hat es geregnet und Lex, als Hüter der Regentropfen musste jeden einzelnen von ihnen bellend begrüßen. So hat er dann heut morgen verpennt und bis neun Uhr (!) geschlafen.

Da wir morgen ein Termin mit unserer Trainerin haben, wir die ganze Woche dann doch wieder viel Programm hatten, er ausgesprochen unruhig und gestresst ist, lassen wir heute alles sein. Pause. Pause und nochmal Pause. Immer wieder kommt er zu mir und kuschelt sich eng an mich. So schlimm die Hormone, kleiner Mann?

Es ist windig und grau draußen, beinahe wie in Schottland. Die Temperaturen sind inzwischen auch annehmbarer. Ich nutze eine kuschelmonsterfreie Minute und setzte mich an unseren Urlaubsbericht, Fotos wollen ausgewählt und hochgeladen werden. Dauert doch länger als gedacht.

Ich versuche aber vor allem meinen Kopf zu beschäftigen. Für mich ist jede Stunde die vergeht, eine Stunde, die das unvermeidbare Alleinsein näher rückt. Bis es dann schließlich in all seiner Unerträglichkeit da ist und mich tagelang außer Gefecht setzen wird. Ich versuche es auf mich zukommen zu lassen. Ich versuche rational an die Sache zu gehen. Ohne Erfolg. Ich muss mir dringend einen neuen Termin bei meiner Notnageltherapeutin geben lassen. Überhaupt muss ich die Suche nach einem Therapieplatz wieder fester in Angriff nehmen. Es fühlt sich nur so ausweglos, so sinnlos, so frustrierend an.

Ich bin unruhig und unleidlich. Versuche mich krampfhaft nicht in Gedanken zu verlieren. Versuche wieder Routine in meinen Alltag zu bekommen.

Mein Mann ist eben kurz an seinen PC gegangen. Fühlt sich für mich unerträglich an. Was mache ich nur ab Montag? Wie komme ich alleine mit dem Pubertier klar? Wie komme ich mit mir selbst klar?

Tschüss

vor 6 Jahren

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