Zeit, dem und den oder sowas

Obwohl ich mich wirklich redlich bemühe, mir sämtliche Regelwerke angesehen und diese oft auch nochmal nachschlage, gefühlt eine imaginäre Doktorarbeit in Linguistik geschrieben habe und wohl kurz vor der Professur stehe, bin ich schlicht zu doof für einige dieser grammatikalischen Regelungen. Gewisse Endungen und ich werden keine Freunde mehr. Ich weiß, es verursacht durchaus Augenkrebs. Ich entschuldige mich dafür vielmals.

Es gibt ja immer wieder schlaue Menschen, die sagen, dass sowas besser wird je mehr man schreibt und ließt. Ich glaube das ist schlichtweg Unfug!

Gern sind meine Finger schuld, die einfach schneller schreiben als der Schall. Dabei kann ich nicht mal ordentlich mit zahn Fingern tippen. Dann mein Kopf, der einfach nicht sieht was er ließt und zu guter Letzt kann ich wunderbar verschlimmbessern. Sätze neu formuliert, zuviel weg, zu wenig weg. Komische Autokorrektur! Ja, ich verwechsel auch durchaus rechts und links.

Alle Fehlerquellen abgedeckt. Meine Schuld, fremde Schuld. Isso.


Zeit. Es gibt Menschen von denen ich mir nichts sehnlicher wünsche als einen Teil ihrer Zeit. Kein Verlegenheitsgeschenke, keine Postkarten, keine inhaltsleeren Nachrichten. Schlicht und einfach nur etwas Zeit. Zeit, die man gemeinsam verbringt. Diese Zeit muss nicht mit besonderen Erlebnissen, oder wahnsinnigen Abenteuern gespickt sein, nein. Es reicht ein schlichtes zusammen sitzen. Zusammen schweigen. Zusammen sein. Punkt.

Ich weiß nicht was genau ich getan habe. Ich weiß nicht warum ich es nicht wert bin. Ich weiß nicht warum es “nichts mit Wertschätzung” zu tun haben soll. In meinen Augen hat es das. Ich weiß nicht warum man fadenscheinige Gründe vorschiebt. Ich weiß nicht warum man nicht die Wahrheit sagt. Ich kann akzeptieren dass es Menschen in der unmittelbaren Umgebung gibt, die bei jedem Schritt auf Hilfe angewiesen sind (wobei auch hier die unmittelbare Umgebung nicht für mich galt). Ich kann es akzeptieren ein trockenes Brot in die Hand gedrückt zu bekommen, während jemand in der unmittelbaren Umgebung eine vierstöckige Torte kredenzt kriegt. Was ich nicht akzeptieren kann ist wenn man von Zusammenhalt und Dazugehörigkeit spricht, man von einer Einheit spricht, gleichzeitig aber in aller Heimlichkeit an mir vorbei schleicht. Wenn wir uns ganz langsam bewegen wird es uns nicht sehen! Es gibt kein Zusammen. Es gibt keinen Zusammenhalt und es gibt keine Dazugehörigkeit. Was bedeuten Worte wie “es bedeutet mir sehr viel” in diesem Kontext? Nichts! Worte. Inhaltslose Worte. Nette Ausschmückungen. Schuldigkeit getan, ohne etwas getan zu haben. Ich habe keine Tränen mehr dafür.

Ich will und kann diese Art von Zusammenhalt und Dazugehörigkeit nicht. Ich ertrage es nicht! Ich weiß nicht was ich getan habe warum ein Teil dieser doch so wunderbaren Einheit nicht mehr mit mir spricht. Was habe ich getan? Ich bin kein Mensch auf Abruf. Ich habe keine Nerven für diese “heile Welt”. Es gibt kein vollständig. Es gibt sie und es gibt mich.

Man erreicht keine Einigkeit durch Ausschluss. Man erreicht kein Vertrauen durch Ausschluss. Egal was ich schreiben möchte, egal wie ich es im Kopf oder auch auf Papier formuliere. Nein. Ich will und kann keine Energie in dieses Thema mehr stecken. Ich habe es mir einmal angeschaut, habe dazu meine Meinung, meinen Eindruck, meine Gefühle gesagt und nun muss ich es mir ein zweites Mal mit anschauen!? Ernsthaft?

Was glaubt ihr eigentlich was für eine Art Trottel ihr vor euch habt!  

Es gibt keine Worte für Menschen die nicht verstehen. Es gibt keine Worte für Menschen die nicht verstehen wollen und es gibt keine Worte die für Menschen die nicht verstehen können.

Die Anderen, die Umstände, die Sonne, die Gezeiten, Hinz- und Kunz. Alle anderen sind Schuld.


Meine Nacht war unruhig. Aber auch friedlich. Liebevoll geweckt am Morgen. Raus in den Deister. Eine Runde in der kühlen Morgenluft. Irgendwie hat sich mein Mann unterwegs eine Laus eingefangen – wahrscheinlich eine Lexlaus – die liebevolle, gute Stimmung am Morgen war weg. Um mich nicht noch mehr zu stressen, habe ich mich still ins Badezimmer zurück gezogen und mich eine Weile gewässert. Zur Zeit kann ich schlecht mit solchen Situationen umgehen.

Danach gab es Brötchen, dazu die ein oder andere alte Folge Lindenstraße. Und schon ist der Tag so gut wie um. Nein. Im Großen und Ganzen ein wirklich mittelprächtiger Kacktag. Ich versuche wirklich mein Bestes. Ich muss mich noch einige Male zurück ziehen, ich gerate noch einige Male mit meinen Mann aneinander. Sonntagsblues und was weiß ich nicht.

Ich möchte doch einfach nur mich mal selbst auf mich und meine “Laune” verlassen können.

Tschüss

vor 6 Jahren

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