Montag und keine Ruhe

Mein Mann bringt Lex heut Abend mit. Ich brauche die Auszeit. Auch wenn ich sie mir hier nicht gönnen kann. Ich bin ständig in Bewegung. Kein Stillstand. Ich will die Ruhe im Haus nicht hören. Ich stürze mich in Arbeit, obwohl ich kaum gerade aus gehen kann. Ich bin bis ins Innerste erschöpft. Ich mag nicht mehr. Das dringende Bedürfnis mein Nest gründlich zu reinigen ist überwältigend.

Geschwätz prasselt auf mich ein. Inhaltsleeres Geschwätz. Ich kann es nicht mehr hören. Ich will es nicht mehr hören. Es macht mich so wütend und traurig zugleich.

Was habe ich getan?

Diese Frage wird mich wohl bis an mein Lebensende verfolgen. Was haben ich getan? Wen habe ich so sehr verärgert, dass ich dieses Vegetieren verdient habe?  Womit habe ich so viel mieses Karma gesammelt? Ich suche nach dem Fehler in meiner Kommunikation. Ich kann ihn nicht finden. Niemand, den ich um Rat frage, der sieht was ich sehe, liest was ich lese, kann mir sagen wo ich einen Fehler gemacht habe. 

Ich gehe baden, versuche die wirren Gedanken in meinem Kopf zu ertränken. Bald ist es Zeit Lex abzuholen. Ich freue mich und ich fürchte mich gleichzeitig. Werde ich jetzt besser mit ihm kommuniziere können? Reine, unschuldige Kommunikation. Keine Hintergedanken, keine Finten, keine Böswilligkeit. Einfach das was es ist. Gespräch annehmen. Ich glaube wenn aus uns Sandkörnern mit der Zeit mit ganz ganz viel Zeit Perlen geworden sind, werden wir die besten Perlen sein.

Ich habe den Gefrierschrank abgetaut, eine morosche Karottensuppe gekocht, Obst- und Gemüsebrei aus meinen “schnell weg” Obst- und Gemüsebeständen gemacht. Zwei Fenster geputzt und das Gewürzregal entstaubt. Eine handvoll Lex Blogposts editiert und mit Fotos bestückt. Das war mein Tag. Kein Training, kein Essen bei mir behalten. Keine Kraft mehr und dennoch kann ich nicht still sitzen. Es rauscht in meinen Ohren und schnürt mir den Hals zu.

Während ich auf Mann und Hund warte, mache ich einen Test um meinen ökologischen Fußabdruck zu bestimmen. 2,9 Welten (4,8 gha) bräuchte die Menschheit wenn alle so rumhuren würden wie die Knoppes. Ich finde das wirklich viel. Obwohl ich schon auch bewusst mit Ressourcen umgehe und hier mein Einsiedlerleben führe. Aber ja, das Haus ist ein riesengroßer Faktor. Ich glaube ich schaffe es den Wert  zu halbieren. 2,4 gha ist noch viel, aber sollte machbar sein (immerhin noch 1,5 Welten!). Ich denke definitiv darüber nach.

Tschüss

 

vor 6 Jahren

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