Rebeca und Terminplaner

Hundegeburstag! Wir haben die Nacht im Rudelzimmer verbracht. Rebeca hat die ganze Nacht friedlich neben meinem Mann geschlafen.

Heute morgen wollte sie dann nicht mehr so lang kuscheln. Man hatte es doch sehr eilig wieder an den Kong zu kommen. So ist sie.

Mir geht es im Moment ganz gut. Fühle mich sogar ausgeschlafen und gar nicht so platt wie sonst an meinen freien Tagen. Trotzdem habe ich nicht so richtig Lust mir Essen zu machen.

Ich war vorhin draußen und habe den Müll an die Straße gestellt. Ging heute ohne Probleme. Die Tonne habe ich eben auch schon wieder rein geholt. Wie immer habe ich einen Moment an der Straße gestanden. Kein Stress dabei,  keine Angst.

Heute ist Sonne

Ich habe mein obligatorisches Foto gemacht und bin dann langsam wieder rein.

Meine Gedanken kreisen ein wenig. Es gibt Dinge,  die ich nicht verstehe und die ich niemals verstehen werde. Eigentlich müßig darüber nach zudenken. Aber was besseres habe ich im Moment auch nicht zu tun. Manchmal löst es sich von selbst. Ja. Trotzdem scheint eine Antwort oft zu viel zu sein. Warum. Wieso. Keine Antworten. Ausflüchte,  vielleicht. Aber keine Antworten. Was bleibt sind Zweifel. Fragen. Wut. Unverständnis. Vielleicht bringt der Termin nächste Woche ein paar Antworten auf zu viele Fragen. Was dann. Was passiert dann? Wo geht die Reise hin? Ungeschehen machen kann man es nicht. Werde ich dann besser damit leben können? Werden die Menschen,  die Antworten geben können sprechen? Wenn ja,  was werden sie sagen? Die Wahrheit? Ihre Wahrheit? Werden sie lügen? Werden sie etwas sagen ohne was zu sagen?

Jetzt  kreisen die Gedanken doch doller als ich es wollte. Ich will Antworten jetzt und um jeden Preis. Ich bin bereit alles einzureißen  nur um endlich einmal Gerechtigkeit zu erfahren.

Oh,  das wird halsbrecherisch enden. Ich versuche es zu stoppen und meine Hände werden taub. Ich werde es anders raus lassen müssen. Zu tief drin um mich abzulenken um es aufzuhalten.

Nein. Ablenken klappt nicht. Ich sollte putzen. Meinen Frust abreagieren. Ich ärger mich nur noch mehr. Nein. Etwa lesen. Nein.

Dazu fällt mir nur ‘Narrenfreiheit’ ein. Es kann ja jeder machen was er will. Cool. Die Konsequenz trägt einfach jemand anders. Ich.

Warte nächste Woche ab. Ein paar Tage noch. 

Die Sonne scheint,  schön! Leider so unglücklich in mein Haus,  dass ich jeden Fussel sehen kann… ach! Fällt mir schwer jetzt still zuhalten. Das muss ich jetzt aber.

Das Geräusch vom Postauto erschreckt mich sehr. Sofort kribbeln meine Hände und Arme und werden taub. Es ist ein tiefer Schreck,  gefolgt von einem Angstschauer. Das ist doch nur die Post!

Meine Laune kann sich heute nicht so richtig entscheiden. Zwischen lachen und weinen. Ganz weit oben und ganz tief unten. Grundsätzlich aber eher Richtung positiv. Ich habe mich wieder aufs Sofa verzogen.  Extra Kuscheleinheit für Rebeca. Fällt mir etwas schwer,  sie furzt ganz fürchterlich… ach.

Ich schicke Rebeca wieder an die Arbeit. Fange an Staub zu wischen,  sauge und stelle dann alles auf die Treppe. Eine Etage nach der anderen. Vielleicht auch erst morgen. Jetzt widme ich mich erstmal meinem Terminplaner. Das Teil habe ich mir vor einigen Jahren mal gekauft. Seit dem ist es täglich im Einsatz. Leder. Riecht gut. Sieht schick aus… Aber von innen war es stets langweilig. Also habe ich im letzten Jahr angefangen die Einlegeblätter selber zu machen. Dazu Bilder und Sprüche. Dies Jahr habe ich allerdings bisher nur die Blätter für meine Schwester zu Stande gebracht. Scheint sie irgendwie gerochen zu haben (Schwester eben),  jedenfalls habe ich von ihr ein kleines Kalenderbuch bekommen. Ich kann mich aber nicht von meinem Filofax trennen, also habe ich vorsichtig die Seiten aus dem Büchlein getrennt, sie gelochert und vorsichtig gefaltet. Passt.

Taadaaa

Gefällt mir!

Meine Laune ist nun auch wieder deutlich besser. Danke auch,  an euch, bei denen ich mich in mehr oder weniger jugendfreien Worten auskotzen durfte.

Putzen hilft heute nicht wirklich. Ich räume und räume und komm doch nicht voran.

Erst kloppt der ‘H’-Bote wie ein Irrer am Briefkasten rum, ich dachte da wäre ein Riesenvieh im Keller unterwegs, dann kündigt mein Mann spontanen Besuch an. Ich bin völlig aufgelöst. Mein Perfektionimus zwingt mich zu einem tadellos sauberen Haus,  vorallem wenn Besuch da ist und zu meiner Schande muß ich gestehen,  dass ich heute noch nicht geduscht habe.

Schnell bringe ich die Küche in Ordnung. Nur Teller und ein paar Krümel. Ich haben mich heute schon langsam durchs Haus geputzt,  aber eben nicht überall und nicht alles. Dann duschen. Fertig. Nein,  der Boden wird nicht noch gewischt. Nein. Es wird auch nicht schon der Tisch gedeckt. Es bleibt alles so wie es ist!

Wir machen spontan Burger,  Rebeca soll ja auch einen bekommen.

Es wird ein netter Abend. Klappt gut und ich fühle mich wohl.

Rebeca bekommt im Anschluss ihren Geburtstagsburger. Ein richtiges Festmahl für die alte Schnauz. Sie ist ganz aufgeregt.

Burgerpartey!

Ich bin jetzt ziemlich geschafft und mein Stresslevel ist relativ hoch. Da gibt es nichts besseres als auf dem Sofa rudeln und den letzten der neuen Western zu gucken. Ja… einfach nicht darüber nachdenken. Dann kann man fast die beknackte Story und die komischen Laienschauspieler vergessen. Ich kann nur immer wieder sagen, bei den amerikanischen Ureinwohner haben sie sich echt mühe gegeben. Der Rest ist etwas… dümmlich.
Tschüss.

vor 7 Jahren

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