Teil II: Auf auf und davon! 

Tag III und fast 750km später 

Der Morgen begrüßt uns grau mit leichtem Nieselregen und Wind. 

Wir haben die Nacht direkt am Hafen in der City verbracht. Regen, plätschernde Flensburger Förde, ein Wind aus Richtung Meer, der das Wohnmobil leicht schaukelt und ein köstliches Abendessen hat uns gut schlafen lassen. Obwohl zentral, ist es doch angenehm ruhig.

Ich muss ehrlich sagen, daß ich in den letzten beiden Nächten wieder von Albträumen geplagt wurde. Gewitter und bei jeder Gelegenheit wackelndes WoMo haben das Angstgefühl noch verstärkt. In dieser Nacht nicht. Keine Albträume. Guter erholsamer Schlaf. 

Bei 12 Grad verabschieden wir uns von Flensburg und Deutschland. Warum nicht nach Dänemark? Wir fahren eine Weile. Dänemark ist ersteinmal unspektakulär. Straßen, Bäume, Wiesen, alles wie bei uns auch. Es geht nach Blåvand für den Anfang. Wir halten an zwei verschiedenen Stellen und gehen an den Strand. Besuch Eins ist sehr windig mit leichtem Nieselregen und wenig anderen Leuten. Endloser Sandstrand unter einem weiten Himmel.

Besuch Zwei ist schon deutlich lebhafter. Es gibt eine Touri Flaniermeile, ein Leuchtturm und jede Menge Menschen. Deutsch, wohin das Auge reicht – das habe ich nicht gewusst. Verfallene Bunkeranlagen entlang des Strandes- auch das habe ich nicht gewusst, so viele, so unheimlich viele. 

Ein kurzer starker Regen vertreibt den Großteil der Menschen. Wir sind fast alleine in den endlosen Sandweiten. 

Den Abend verbringen wir auf einem Campingplatz. Hinter sieben Dünen verborgen liegt das Meer. Dicht zusammen gekuschelt genießen wir die Aussicht und einem im letzten Moment von Wolken verborgenen Sonnenuntergang. 

Tag IV 

Abschied von Blåvand mit einem letzten Strandbesuch. Wir haben uns direkt zwei Mal im Sand festgefahren. Dank meiner ungeheuern Kraft (jaja und helfender Hände) habe ich die Karre aus dem Sand geschoben. Zum Frühstück gab es für mich ein Bad im Meer (mache weiterhin IF zwischen 16-22 Stunden), für meinen Mann eine Schüssel Müsli (er war schon laufen). Das war so so großartig und kalt und sandig, also das Meer! 

Wir gehen noch eine Weile am Strand spazieren. Es steht nichts besonderes an. Erstmal weiter fahren und einfach da halten wo es uns gefällt.

Wir halten in Thyborøn. Kriegsdenkmäler und noch mehr Bunker. Es fühlt sich seltsam an. Teilweise ist es mir mehr als unangenehm deutsch zu sprechen. Das sollte es nicht sein. Vergangen, aber nicht vergessen. 

Meine Stimmung schwankt heute ziemlich stark. Ist aber aushaltbar. Es kommt eben alles mit. 

Weil wir eh in der Nähe waren, sind wir auf die Insel Mors. Hier soll es besonders viel versteinertes Getier geben. Einen Blick ist es wohl wert! 

Tag V und 1200 km später

Wir übernachten in Nykøbing Mors direkt am Yachthafen. Bevor es losgeht waschen wir unsere Wäsche, Grauwasser wird abgelassen und die Kassette geleert. Es geht quer über die Insel. In der Nähe von Sejerslev sind wir am Wasser unterwegs. Einzigartigen Moler gibt es hier. Das ist ein Sedimentgestein mit ganz vielen Fossilien – nur nicht für uns. Ich habe aber ein paar schöne Steine und Muscheln gefunden. Auch gut. 

Es geht weiter nach Hirthals. Es ist schon spät und dunkel, aber die Terminals der großen Fähren sind gut zu sehen. Wir übernachten hier. Zur abendlichen Lindenstraße (ja, die muss mit! Wir haben irgendwann mal mit den ganz alten Folgen angefangen) gibt es Vingummi, Lakrids, Draggéebidder, fyldte Chokostænger und Mælkechokolade med Lakridscreme (oha, das war krass)

Tag VI Halbzeit! 

Es ist leicht bewölkt. Hirthals wird erkundet, natürlich gibt’s nen kurzen Abstecher in den örtlichen Supermarkt (tatsächlich gibt es meistens nen Yoghurt mit Obst und ein wenig Müsli, abends Salat und Brot  – dänische Kulinarik heben ich mir für Kopenhagen auf). 

Nordsøen Ocenarium: Mondfisch! Sunfish! Klumpfisk! Ich bin vollauf begeistert. In Echt! Wie gut! Wie riesig! Allein dieser Knochenfisch war es wert hier her zu fahren. Ich konnte nicht anders und habe vehement auf mein Souvenir bestanden – ein Mondfischplüschi. Großartig!

Jetzt kann es weiter nach Skagen gehen. Da wo Nord- und Ostsee aufeinander treffen. 

Mein erster echter wilder Seehund! Am Zipfel liegt einfach ne Robbe im Sand. Schwer gechillt, kratzt sie sich lässig am Bauch. Lässt sich nicht stören von den paar Leuten die Nord- und Ostsee zusammen fließen bestaunen wollen. Man sieht es wirklich von links und rechts kommen Wellen, die direkt aufeinander treffen. Große Containerschiffe liegen ganz Nah in der Ostsee. Die Sonne scheint, der Himmel ist beinahe wolkenlos, ein leichter Wind sorgt für Brandung. Das Meer scheint unendlich.

Mit dem Wetter haben wir wirklich Glück, bisher. Kurze Regenschauer, auch mal bewölkt, aber auch Sommer, Sonne, blauer Himmel. Wohl bekannt aus Schottland und Finnland (hier gab es in der Mittagszeit beinahe täglich einen kräftigen Guss).

Es geht nach Frederikshavn. Hier übernachten wir.

vor 7 Jahren

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